| Nr. 122/07
zu TOP 28: Die Neuorientierung der Lehrerbildung findet bereits statt
Verehrte Kolleginnen und Kollegen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und des SSW!
Wenn ich ein bösartiger Mensch wäre, könnte ich behaupten, dass Sie nicht nur meine Zeit, sondern auch die unserer Kollegen stehlen. Da ich jedoch kein bösartiger Mensch bin, belasse ich es lediglich bei dem Hinweis, dass ich nicht viel von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen halte, die uns inhaltlich nicht voranbringen sondern lediglich zum „lass uns ´mal drüber reden“ vorgelegt werden.
Bereits in der letzten Plenarsitzung haben wir genau diesen jetzt wieder vorliegenden Antrag zur Neuorientierung der Lehrerbildung diskutiert. Ich verweise daher an dieser Stelle auch auf die von meiner Kollegin Susanne Herold bereits gehaltene Rede. Auch im Bildungsausschuss haben wir über Ihren Antrag ausführlich gesprochen und einen Kompromiss angeboten, den wir alle hätten tragen können. Diesen Kompromiss haben Sie abgelehnt.
Neu ist an dem heute vorliegenden Antrag lediglich, dass Bündnis 90/Die Grünen und der SSW diesen Antrag nun gemeinsam stellen. Die Fraktionen der großen Koalition haben in ihrem Änderungsantrag im Bildungsausschuss, der heute als Beschlussempfehlung vorliegt, jedoch deutlich zum Ausdruck gebracht, dass ein Konzept zur Lehrerbildung erstellt werden muss. Auf eine detaillierte Auflistung der Konzeptelemente haben wir bewusst verzichtet. Es ist doch ganz logisch, dass sowohl an der 1. Phase der Lehrerbildung - des Studiums - sowie der 2. Phase der Lehrerbildung - des Vorbereitungsdienstes - als auch an der Fort- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern gearbeitet werden muss. Festzuhalten ist auch, dass die Neuorientierung in der Lehrerbildung in unserem Lande bereits „volle Fahrt“ aufgenommen hat. Als Hinweis möge der Bericht zur Weiterentwicklung des Vorbereitungsdienstes aus dem Jahre 2006 als auch das vorliegende Fortbildungskonzept für Lehrerinnen und Lehrer dienen, das gerade vor 14 Tagen veröffentlicht worden ist.
Insofern sind Sie mit ihrem Antrag nicht einmal auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen, liebe Frau Birk, liebe Frau Spoorendonk, auch wenn sich jetzt bereits zwei Oppositionsparteien für diesen Antrag einsetzen. Ich bin sicher, Herr Dr. Klug wird sich noch anschließen.
Alle Fraktionen sind sich einig- und das ist eigentlich auch selbstverständlich - dass aufgrund einschneidender Veränderungen in unserer Schullandschaft auch konzeptionelle Konsequenzen folgen müssen, aber gründlich durchdacht und nicht im „Schnellschussverfahren“.
Lassen Sie deshalb uns und insbesondere das Ministerium arbeiten, damit am Ende dieses konstruktiven Arbeitsprozesses ein inhaltsvolles und uns alle zufrieden stellendes Konzept stehen kann.
Für die CDU-Fraktion bitte ich um Ablehnung des Antrages von Bündnis 90/Die Grünen und SSW sowie um Zustimmung zur Beschlussempfehlung des Bildungsausschusses.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel