| Nr. 342/08

zu TOP 27: Verlässliche Versorgung mit qualifiziertem Unterricht ist unser Ziel

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Es gilt das gesprochene Wort!

Unser aller Ziel muss es sein, eine verlässliche Versorgung unserer Schülerinnen und Schüler mit gutem, qualifiziertem Unterricht zu erreichen.

Die Anzahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss und ohne Ausbildungsreife in Schleswig-Holstein müssen mittelfristig die Ausnahme sein.
Und interpretiere ich den Bericht zur Unterrichtsversorgung 2007/2008 richtig, so haben wir auf der einen Seite an den Berufsschulen einen Zuwachs derjenigen Schüler zu verzeichnen, die in einem Ausbildungsverhältnis stehen. Das ist gut so, diesen Weg müssen wir weiter verfolgen.

Auf der anderen Seite ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die die Berufseingangsklasse besuchen, also in der Regel Jugendliche ohne Ausbildung, ebenfalls um 530 Schüler auf 1.870 Schüler gestiegen. Und genau das können wir uns nicht leisten. Hier müssen wir besser werden.
Greift die neue Schulreform in den nächsten Jahren werden wir mit dem durchgängigen Prinzip der individuellen Förderung und einer verbesserten Berufsvorbereitung in den Regional- und Gemeinschaftsschulen gerade in diesem Problembereich bessere Zahlen vorweisen können.

Die im Bericht ebenfalls dargestellte „Einstellungssituation für Lehrerinnen und Lehrer“ in unserem Lande muss weiterhin sorgsam beobachtet werden.

Wenn von 2.700 Bewerbungen 750 Lehrerinnen und Lehrer eine dauerhafte Anstellung bekommen, aber 1.063 Pädagogen lediglich Zeitverträge erhalten, so ist das ein unbefriedigender Zustand für alle Beteiligten. Die hohe Anzahl befristeter Anstellungen von Lehrkräften erklärt unter anderem auch die zunehmende Abwanderung unserer Pädagogen in andere Bundesländer, für die es offensichtlich kein Problem zu sein scheint, ihre Lehrer zügig zu verbeamten.

Länder wie Baden-Württemberg werben bereits öffentlich in großen überregionalen Zeitungen Lehrpersonal aus anderen Bundesländern unter in Aussichtstellung einer Verbeamtung vom ersten Tag an ab.

Auch in Anbetracht des jetzt schon existierenden Lehrermangels in Schleswig-Holstein sollte man diese Tendenzen nicht verharmlosen. Jeder Lehrer, der für teures Geld an Schleswig-Holsteins Hochschulen und Schulen ausgebildet wurde, muss auch die Gelegenheit erhalten, hier verbeamtet zu arbeiten und darf nicht mit einem befristeten Angestelltenvertrag abgespeist werden.

Die Zahl der Schüler ist wie prognostiziert an den allgemein bildenden Schulen insgesamt weiter leicht zurückgegangen. Äußerst positiv ist, dass die Klassengrößen in allen Schularten jeweils unterhalb des Durchschnitts aller Bundesländer liegen.

Bei den erteilten Unterrichtsstunden pro Schüler rangiert Schleswig-Holstein allerdings überwiegend unter dem Länderschnitt.

Im Vergleich zu den zurückliegenden Jahren hat sich die Unterrichtssituation an den Grundschulen deutlich verbessert - das entspricht unserer Zielsetzung, Unterrichtsqualität von unten aufbauend zu verbessern.
Auf die Gymnasien hält der „run“ unvermindert an.
Umso wichtiger ist es der CDU, dass diese auch mit ausreichend Lehrpersonal ausgestattet werden. Doch hieran hapert es zurzeit. Vergleicht man die von Lehrkräften erteilten Unterrichtsstunden je Schüler mit den Vorjahren, so ist erkennbar, dass die Unterrichtsversorgung an Gymnasien abgenommen hat. Im Bundesvergleich sind wir von Ranglistenplatz 11 auf 13 abgerutscht. Dieser Zustand ist besonders unter Berücksichtigung der eingeführten Profiloberstufe, der Schulzeitverkürzung und der individuellen Fördermaßnahmen nicht zu akzeptieren.

Zwar werden im Rahmen des Zukunftspaktes den Gymnasien zusätzliche Stellen zugewiesen, die auch im Haushaltsentwurf mit 150 Stellen für die Jahre 2009/2010 eingestellt sind. Es ist jedoch sicherzustellen, dass diese auch den Gymnasien im entsprechenden Umfang zugewiesen werden.
Hier sehen wir als CDU weiterhin dringenden Handlungsbedarf und werden mit unserem Koalitionspartner in entsprechende Verhandlungen eintreten.

Insgesamt betrachtet macht der vorliegende Bericht deutlich, dass es in unserem Lande im Schulwesen noch Einiges zu tun gibt, um eine ausreichende und qualifizierte Unterrichtssituation für unsere Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Die CDU wird sich dieser Herausforderung auch trotz der bedrohlichen Haushaltslage weiterhin stellen.

Ich danke für ihre Aufmerksamkeit und bitte um Überweisung an den Bildungsausschuss.

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Pressesprecher
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel
Telefon: 0431/988-1440

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