| Nr. 43 /14
zu TOP 21: Entwicklungen und Entscheidungen auf Bundesebene abwarten
Vor fast vier Jahren haben wir uns hier im Landtag schon einmal mit dem Thema Homophobie intensiv beschäftigt.
Der Leitsatz: „Homophobie hat keinen Platz in unserer Gesellschaft“ lässt keine Zweifel übrig und ist für uns selbstverständlich.
Deutschland ist im stetigen Wandel, hin zu mehr Toleranz und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.
Wir stellen fest, dass Homophobie in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Die Gleichstellung von Homosexuellen – Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Trans- und Intersexuellen ist fast vollzogen und muss fortgesetzt werden.
Dieses wird positiv durch vielfältige Aktionen und Kampagnen in den Schulen und unseren Lehrerinnen und Lehrern befördert und begleitet. Schulprojekte gegen Homophobie tragen zur Information und Aufklärung maßgeblich bei.
Sowohl Schulen als auch Lehrkräfte arbeiten zunehmend mit Lesben- und Schwulenorganisationen zusammen.
Die Aufklärung zur Sexualität und insbesondere zur Homosexualität ist Bestandteil der Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer und Bestandteil der Unterrichtsfächer wie:
Biologie, ehemals HSU, Religion und Sexualkunde und weitere.
Auch in Kindertagesstätten wird in den Leitlinien zum Bildungsauftrag das Ziel genannt, „Kinder im Prozess der Identifikation mit dem eigenen Geschlecht zu unterstützen.“
Dabei soll Mädchen und Jungen ein breites Angebot eröffnet werden, ihr eigenes Geschlechterrollenverhalten flexibel zu gestalten und möglichst wenige Einschränkungen durch Geschlechterrollenstereotype zu erfahren.
Toleranz und der Kampf gegen Diskriminierung beginnt bei uns damit schon im Kleinkindalter.
Der Kampf gegen die Ausgrenzung von Schwulen und Lesben – hin zu mehr Toleranz wird auch in beinahe allen Verbänden, Organisationen und Vereinen immer erfolgreicher geführt.
Besonders erwähnens- und lobenswert ist die Kampagne des DFB: Fußball und Homosexualität.
Fußball ist mit Abstand die beliebteste Sportart in Deutschland. Lesben und Schwule werden häufig immer noch ignoriert oder abgelehnt. Die offene Diskriminierung äußert sich oft in gedankenlosen Aussagen und Sprüchen.
Der DFB tritt dafür ein, dass in jedem der mehr als 23.000 Vereine ein Klima des Respekts und der Mitmenschlichkeit selbstverständlich ist. Die Fußballer des DFB setzen sich für ein aktives Vorgehen gegen Homophobie auf allen Ebenen des Sports ein. Für eine große Vielfalt und für Respekt und Akzeptanz im Sport.
Genau in diesem Sinne engagiert sich auch der Sport in Schleswig-Holstein.
Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband organisiert zahlreiche Aktionen und spezielle Schulungen für Trainer und Übungsleiter. Das ist vorbildlich und der richtige Weg zu mehr Toleranz.
Wir verurteilen Homophobie und wir unterstützen die Bundesregierung darin, entschieden dagegen vorzugehen durch die Erweiterung des „Nationalen Aktionsplanes der Bundesrepublik Deutschland zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und darauf bezogene Intoleranz“ um das Thema Homophobie.
Leitlinien aus diesem Aktionsplan müssen wir in Schleswig-Holstein mit unseren örtlichen Netzwerken verknüpfen und umsetzen.
Einen eigenen Aktionsplan gegen Homophobie halten wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht für geboten. Wir möchten die Entwicklungen und die Entscheidungen der Bundesebene abwarten.
Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Sprechen Sie uns an:
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel