Wohnungsbau | | Nr. 352/17
(TOP 16) Blick auf Ursachen der Wohnungslosigkeit richten
„Von Wohnungslosigkeit betroffen zu sein, ist meist ein schweres persönliches Schicksal“, so der Landtagsabgeordnete Werner Kalinka im Landtag: „Mancher mag es wirklich so wollen, „auf der Platte“ zu leben, viele sind aber in die Situation geraten. Und es werden immer mehr. Die soziale Wirklichkeit ist auch hier zu spüren.“
Waren es 2007 rund 4900 betroffene Personen, so sind es nach den Zählungen der Diakonie, die sich in diesem Bereich besonders engagiert, in 2016 schon rund 7500 Menschen in Schleswig-Holstein gewesen. Dies ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um rund 16 Prozent. Besonders hoch - nämlich eine Verdoppelung - ist die Zunahme bei den 18 bis 25jährigen, von denen im vergangenen Jahr rund 2300 junge Bürgerinnen und Bürger in Schlafunterkünften Obdach suchten.
Es gebe eine Reihe von Hilfsangeboten für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Kalinka: „Jeder, der es will, bekommt in Schleswig-Holstein im Winter einen Übernachtungsplatz. Dafür danken wir allen, die durch ihr Engagement dies ermöglichen.“ Wünschenswert sei dennoch, dass das Land seine Unterstützung für Kommunen und Träger intensiviere. Der Unterstützungs- und Beratungsaufwand werde immer komplexer und umfangreicher. Auch beim sozialen Wohnungsbau sollten die Möglichkeiten genutzt werden, Wohnraum für Menschen in Not vorzuhalten.
Genauso wichtig sei es allerdings auch, den Blick auf die Ursachen für die Lage der Menschen und Lösungsmöglichkeiten zu richten. Der Abgeordnete: „Es sind meist mehrere Probleme, die die schwierige Situation herbeigeführt haben. Job-Verlust, Schulden, Beziehungsprobleme, Alkohol, Sucht sind nur einige Stichworte. Wichtig ist, Wege aufzuzeigen, dass diejenigen, die es wollen, aus ihrer Lage herauskommen. Deshalb ist es so wichtig, mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen.“
Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Sprechen Sie uns an:
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel