Infrastrukturbericht | | Nr. 286/20
TOP 61: Schleswig-Holstein investiert in die Zukunft
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrter Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
lassen Sie mich den vorliegenden Infrastrukturbericht 2020 in einen Satz zusammenfassen: Die Jamaika-Koalition investiert so viel in die Zukunft Schleswig-Holsteins, wie keine andere Landesregierung vorher; wir sind die Investitionskoalition.
Wir setzen klar auf die Modernisierung unseres Landes. Das belegt der heute von unserer Finanzministerin vorgestellte Infrastrukturbericht für die Jahre 2018 und 2019. Im Berichtszeitraum wurden mehr als 1,3 Mrd. Euro in die Infrastruktur des Landes umgesetzt. So viel wie nie zuvor in einem vergleichbaren Zeitraum. Die Investitionen erstrecken sich auf eine breite Palette von Themenfeldern. So wurden 205 Mio. Euro in die Sanierung der Landesstraßen einschließlich der anliegenden Radwege investiert. Unser Straßennetz – das immerhin 3.540 km umfasst – ist bereits jetzt deutlich intakter als bei der Regierungsübernahme Mitte 2017. Hierbei ist besonders hervorzuheben, dass unter der Jamaika-Koalition bei jeder Landesstraßensanierung der anliegende Radweg gleich mitsaniert wird. Das hat es so vorher nicht gegeben.
Als digitalpolitischer Sprecher meiner Faktion richtet sich mein Blick in diesem Bericht besonders auf die Maßnahmen im Bereich der Digitalisierung. In kaum einem anderen Bereich ist der Erfolg für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes so entscheidend, wie beim Ausbau der digitalen Infrastruktur. Basis hierfür ist ein flächendeckender Breitbandausbau. Dieser ist auch als Grundvoraussetzung für die neue 5G-Technologie von enormer Bedeutung. Mehr als 15.000 km Glasfaser in knapp 60 Prozent aller Kommunen sind bereits jetzt verlegt. Das ist eine enorme Leistung!
Und wenn wir schon bei den Kommunen sind: Jamaika setzt sich auch für diese stark ein, denn vor Ort in den Städten und Gemeinden besteht ebenfalls ein hoher Investitionsbedarf. Das Land hat die Kommunen erheblich bei der Investition in Schulen, Kitas, Sportstätten und die Digitalisierung unterstützt und weitere Mittel stehen für die Kommunen bereit. Der Effekt ist vor Ort allerdings deutlich größer, weil jeder Euro Landesmittel zusätzliche kommunale Mittel freisetzt. So gestalten wir gemeinsam die Zukunft für unsere Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Davon konnte ich mir am Dienstag in Hasenmoor ein Bild machen. Der Sportverein ist nicht nur froh, nach Corona wieder trainieren zu dürfen, sondern freut sich besonders über die neue Flutlichtanlage, die mit Hilfe des Landes errichtet werden konnte und eine enorme Qualitätssteigerung für den Fußballplatz bedeutet.
Auch in anderen Bereichen, wie Küstenschutz, Hochschulen oder Gesundheit hat das Land seine Investitionen erheblich erhöht. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Eröffnung der UKSH-Neubauten in Kiel und Lübeck. Das Beispiel UKSH zeigt, dass eine öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) sehr gut funktionieren und auch für andere Bereiche eine gute Alternative darstellen kann, um Projekte zu verwirklichen. Wie wichtig ein medizinischer Maximalversorger auf Spitzenniveau ist, ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wieder einmal mehr als deutlich geworden. Ich finde, wir können stolz auf unser UKSH sein und haben hier richtig investiert.
Aber, die eigentliche Aufgabe des Infrastrukturberichts ist es auch, den Sanierungsstau aufzudecken, die Bedarfe zu benennen und zu beziffern. Dabei ist der Bericht immer besser geworden. Denn der erste Bericht hatte doch noch einige Lücken.
Denn die Bedarfe haben sich von 4,85 Mrd. Euro in 2014 auf 8,44 Mrd. Euro zum 31.12.2019 weiterentwickelt.
2014: 4,85 Mrd.
2016: 5,30 Mrd.
2017: 6,80 Mrd.
2018: 7,08 Mrd.
2019: 8,44 Mrd.
8,44 Mrd. Euro bzw. 6,3 Mrd. Euro für reine Landesbedarfe – Das ist der aktuelle Wert des Investitionsstaus. Besonders groß ist der Bedarf bei den Krankenhäusern und Hochschulen im Land mit je über einer Mrd. Euro. Die Herausforderungen liegen dabei insbesondere in den Baukostensteigerungen und den Folgen des Fachkräftemangels, denn für die Umsetzung derartiger Bauinvestitionen bedarf es einer entsprechenden Anzahl an Planern, Ingenieuren und Bauarbeitern. Mit dem Fachhochschulstudium Bauingenieurwesen und unserer Ausbildungsoffensive haben wir auch hier den richtigen Weg eingeschlagen.
Richtig war es, eine Task Force zur Steuerung der Investitionsvorhaben zu schaffen, die dafür sorgt, dass der geplante Mittelabfluss Jahr für Jahr besser wird.
Es ist richtig und wichtig, dass die Landesregierung regelmäßig untersucht, wo die Bedarfe liegen. Denn genauso wie die Kapitalmarktverschuldung und die Pensionslasten gehört auch der Sanierungsstau als verdeckte Verschuldung zur Darstellung der Gesamtverschuldung unseres Landes dazu.
Mit einem strukturierten Investitionsplan werden wir erfolgreich den Sanierungsstau abbauen.
Ich bedanke mich bei der Landesregierung und ihren Mitarbeitern für diesen umfassenden Bericht.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel