Internationalisierungsstrategie | | Nr. 73/22
TOP 51: Wegweisende Verbesserung internationaler Zusammenarbeit im Bereich der Bildung
Reden zu Protokoll
Sehr geehrte Frau Landtagsvizepräsidentin,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
zu einem weltoffenen und international wettbewerbsfähigen Bundesland wie Schleswig-Holstein gehört nicht nur ein regelmäßiger Austausch mit den angrenzenden nördlichen Nachbarn in Dänemark und Skandinavien, sondern auch eine gelebte internationale Vernetzung innerhalb Europas und weit darüber hinaus.
Ob und wie wir zu einer weltoffenen Haltung kommen und was wir daraus machen, hängt nicht nur davon ab, wie viele Sprachen wir sprechen. Sprache bleibt aber der Schlüssel zum Erfolg.
Die Internationalisierung an unseren Schulen zeigt sich seit vielen Jahren durch eine Vielzahl von Einzelprojekten, wie zum Beispiel über Erasmus+, Interreg, Schulpatenschaften, Europaschulen, Unesco-Projektschulen, durch Schüleraustausche oder Lehrerprogramme und durch bilingualen Unterricht.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, sicher könnte jede und jeder von uns eine eigene Erfahrung beitragen. Sei es eine prägende Reiseerfahrung mit Interrail in den achtziger Jahren quer durch Europa das erste Mal ohne die Begleitung der Eltern, sei es die Reise mit einer Jugendgruppe außerhalb Europas oder sei es die Erfahrung als die eigenen Kinder den gleichaltrigen Austauschschüler mit nach Hause brachten. „Andere Länder, andere Sitten“, sagen wir landläufig und wissen zugleich, wie wichtig das „Über den eigenen Tellerrand schauen“ ist.
Sprachkompetenz ist wertvoll, um sich zu verständigen, um einander zu verstehen und Verständnis füreinander zu entwickeln.
Echte Begegnungen oder Schüleraustausche, die auf Gegenseitigkeit beruhen, liefern noch mehr: Gegenseitige Achtung und Respekt und Toleranz sind gelebte und wichtige Werte für ein gelingendes Miteinander in einer globalen Welt mit internationalen Handelsbeziehungen und offenen Gesellschaften. Sie können auf diese Weise erlernt werden. All das schützt vor Vorurteilen, Ausgrenzung oder gar Rassismus.
Ich begrüße die vielen verschiedenen faszinierenden Projekte dazu an unseren Schulen im Land ausdrücklich. Es ist gut und wichtig, dass sich daraus jetzt eine klare Internationalisierungsstrategie für Schulen in Schleswig-Holstein ableitet.
Ich danke unserer Bildungsministerin Karin Prien für diesen ausführlichen Bericht. Auch danke ich an dieser Stelle all denjenigen, die sich privat oder ehrenamtlich für internationale Begegnungen junger Menschen engagieren, Förderanträge schreiben oder aus guten Einzelprojekten Vorzeigeprojekte weiterentwickeln. Das gilt auch für diejenigen, die sich für eine enge Verzahnung mit IHK und Wirtschaft einsetzen.
Der im Bericht verwendete Leuchtturm für die schematische Veranschaulichung der Internationalisierungsstrategie ist gut geeignet, um die Strahlkraft dieser Strategie zu veranschaulichen.
Die Zusage der Landesregierung, die Rahmenbedingungen für internationale Aktivitäten sowohl im Land als auch im realen und virtuellen Austausch an Schulen weiter zu verbessern, ist wegweisend. Nicht nur durch die zukünftig verbesserte Anbindung über den Fehmarnbelttunnel nach Skandinavien, sondern auch durch eine breitere internationale Verbindung über digitale Wege, wird internationales Denken und Handeln immer wichtiger.
Der Bericht zeigt anhand von vier Leitlinien die Entwicklungsrichtung für den weiteren Internationalisierungsprozess der Schulen in Schleswig-Holstein und schließt dabei die berufliche Bildung über das SHIBB ausdrücklich mit ein. Damit die Internationalisierungsstrategie umgesetzt und verbessert werden kann, sind gute Netzwerke erforderlich, an denen sich möglichst viele schulische, aber auch außerschulische Partner beteiligen.
Aus Lübeck kenne ich das Werben für den bilingualen Unterricht an Schulen seit vielen Jahren. Ich freue mich, dass landesweit zusätzliche 280 Lehrerwochenstunden allein für den bilingualen Unterricht zur Verfügung stehen.
Vor wenigen Tagen habe ich mit Freude zur Kenntnis genommen, dass die Technische Hochschule in Lübeck einen Zuschlag über eine Million Euro vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für noch mehr Internationalisierung erhalten hat. Das ist sehr erfreulich. Dies könnte auch in Schulen gelingen.
Neben einer jährlichen Bereitstellung von insgesamt 590.000 Euro an Landesmitteln für die internationalen Aktivitäten an unseren Schulen im Land ist das Einwerben externer Fördermittel ein wesentlicher Teil des Internationalisierungskonzeptes. Je besser die Synergieeffekte genutzt werden, umso eher schont dies den Landeshaushalt und den Geldbeutel der Eltern.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel