Klimaneutrales Industrieland | | Nr. 28/24
TOP 43: Wir wollen das erste klimaneutrale Industrieland werden!
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin, sehr geehrte Damen und Herren,
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2040 erstes klimaneutrales Industrieland zu werden.
Wir haben das Ziel, die Industrie im Land klimaneutral zu machen, die industrielle Wertschöpfung im Land zu halten und auszubauen, den Ausbau Erneuerbarer Energien und die Ansiedlung insbesondere stromintensiver Unternehmen weiter auszubauen.
Wir in Schleswig-Holstein sind Vorreiter beim Ausbau der Windenergie, haben sie ja sogar erfunden. Unser Angebot an erneuerbaren Energien ist Voraussetzung für die Ansiedlung von wertschöpfungsintensiven Unternehmen wie beispielsweise Northvolt.
Der Zubau von PV-Anlagen, unsere vorhandenen Biogasanlagen und der Anschluss der Offshore-Windparks an das Übertragungsnetz in Schleswig-Holstein sorgen zusätzlich dafür, dass in Zukunft große Mengen an Erneuerbaren Stroms bei uns zur Verfügung stehen.
Im Strategiebericht wird von einer Produktion von über 120 TWh Strom in den Jahren 2037-2045 ausgegangen, die bei uns erzeugt und angelandet werden. 30 TWh Strom sollen dann in Schleswig-Holstein verbleiben, einschließlich der Kopplung in den Sektoren Wärme und Verkehr.Etwa 50 TWh könnten dann exportiert werden und die verbleibenden ca. 40 TWh würden dann für die Produktion von grünem Wasserstoff zur Verfügung stehen.
Dieser grüne Wasserstoff ist der Schlüssel für die Dekarbonisierung der Industrie und unserer Wirtschaft und die Voraussetzung dafür, dass wir ein wesentlicher Produzent von grünem Wasserstoff in Deutschland und Europa werden. Unsere Voraussetzungen dafür sind ideal.
Für diese Transformation braucht es einen schnellen Ausbau von Strom- und Wasserstoffnetzen in ganz Deutschland, eine kurzfristige Anpassung des Marktdesigns, Preiszonen und eine Reform der Netzentgelte, Abgaben und Umlagen im Energiesektor.
Es liegt erhebliches Potenzial in der Ansiedlung neuer Industrien, die von den Standortvorteilen der Produktion von grünem Strom und grünem Wasserstoff profitieren. Dies zeichnet sich bereits heute durch weitere Ansiedlungsbegehren ab.
Durch den Ausbau der Netze wird diese industrielle Transformation auch andere Regionen Schleswig-Holsteins erreichen. Wir begleiten diese Transformation intensiv und werden uns beim Bund für die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen einsetzen. Nur so bekommen wir Rückenwind auf unserem Weg hin zur Klimaneutralität in Schleswig-Holstein.
Was heißt das konkret? Welche Maßnahmen werden darüber hinaus ergriffen und was ist in Planung:
- Schleswig-Holstein hat ein Kompetenzzentrum für klimaeffiziente Landwirtschaft errichtet, welches die Aufgabe hat, Landwirtschaft, Klimaschutz und Klimaanpassung, Energieerzeugung und Umweltschutz zu verbinden, dies gilt es auszubauen.
- Schleswig-Holstein hat die kommunale Wärmeplanung auf den Weg gebracht sowie Fördermaßnahmen und ein Bürgerschaftsprogramm Wärmenetze.
- Die Stärkung Schleswig-Holsteins als Forschungs- und Entwicklungsstandort durch Ansiedlung und Weiterentwicklung innovationsstarker Branchen.
- Die Fortschreibung und Weiterentwicklung der Wasserstoffstrategie, denn Wasserstoff ist das verbindende Element zwischen unserem erneuerbaren Strom und den Sektoren Wärme und Verkehr.
Für die Energiewende und für den Klimaschutz braucht es vor allem weiterhin schlaue Köpfe, unternehmerisches Handeln, welches auch auf die Zukunft von kommenden Generationen ausgelegt ist, und natürlich entsprechende Finanzmittel und Fach- und Arbeitskräfte.
Meine Damen und Herren, wir haben schon viel geschafft und sind Vorreiter bei der Energiewende.
Unser Ziel ist es gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern, mit unserer Wirtschaft, Landwirtschaft und unseren Industrieunternehmen eine Energie- und Klimapolitik für kommende Generationen machen, die die derzeitigen Generationen nicht überfordert und kommenden Generationen gerecht wird.
Herzlichen Dank!
Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Sprechen Sie uns an:
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel