Bildungspolitik | | Nr. 334/21
TOP 43: Allianz für Lehrkäfteausbildung auf den Weg bringen
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich freue mich sehr darüber, dass wir auch mal wieder eine bildungspolitische Debatte führen, die sich nicht im Schwerpunkt um Situation in unseren Schulen auf Grund von Corona geht. Wir haben in der Bildungspolitik viel zu tun. Das ist unstrittig. Wir haben aber in den vergangenen Jahren viel erreicht. Nicht nur in dieser Legislaturperiode, aber eben auch ganz erheblich in dieser Legislaturperiode. Wer den Bericht über die Unterrichtssituation im Schuljahr 2020/21 liest, erkennt viele Erfolge, die wir zusammen erreichen konnten.
Allen voran steht mit Sicherheit die Unterrichtsversorgung. Für das Schuljahr 2015/16 betrug die Unterrichtversorgung an den allgemeinbildenden Schulen noch 98 Prozent, an den berufsbildenden Schulen dramatische 91 Prozent. Dieser Wert ist unsere Verantwortung als Haushaltsgesetzgeber. Es geht um die Frage stellen wir ausreichen Stellen für Lehrkräfte zur Verfügung damit die Kontingentstundentafel und andere Aufgaben in Schule erfüllt werden können. Heute beträgt die Unterrichtsversorgung an den berufsbildenden Schulen 100 Prozent – konnte also um 9 Prozent gesteigert werden - und an den allgemeinbildenden Schulen 102 Prozent. Wir übertreffen also gerade hier die 100 Prozent erheblich. Das ist ein großer Erfolg, den wir in den vergangenen Jahren erreichen konnten.
Stellen alleine reichen aber nicht. Sie müssen auch besetzt werden. Und auch das erfüllen wir. An den weiterführenden Schulen sind die Stellen mit 102 bis 106 Prozent überbesetzt. Das bedeutet, dass wir gerade auch in Vertretungssituationen zum Beispiel durch Sabbatjahre und Elternzeiten den Unterricht sicherstellen können. Auch das ist eine gute Nachricht.
Bei diesem Thema kann man auch sehen, dass wir gerade im Grundschulbereich noch besser werden müssen. Hier können wir die Stellen nur zu 98 Prozent besetzten. Das ist noch ein guter Wert, aber wir wissen, dass wir gerade an den Grundschulen in den kommenden Jahren vorbereitet sein müssen, um ausreichend Lehrkräfte für die Grundschulen zu gewinnen. Deshalb sind die Fragen der SPD erst einmal richtig. Wir müssen uns um die Grundschulen intensiv kümmern. Das tun wir aber auch.
Statistisch haben wir auch hier eine positive Entwicklung. Hatten wir im Schuljahr 2015/16 noch eine Klassenfrequenz von 21,6 konnten wir diesen Wert im aktuellen Schuljahr auf 21,1 senken. Das Gleiche gilt auch für das Lehrer-Schüler-Verhältnis. Kümmert sich 2015/16 noch eine Lehrkraft um 17 Schülerinnen und Schüler sind es heute nur noch 15,7. Wir haben viele wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht: Wir haben zusätzliche Studienplätze und LiV-Stellen geschaffen, für einige Kreise eine Zulage für LiVs eingeführt, die Rahmenbedingungen für Seiten-, Quer- und Direkteinstieg deutlich verbessert und vor allem auch sichtbare Werbemaßnahmen und Ansprechpartner für Interessenten für den Lehrerberuf geschaffen.
Und wir haben die Vergütung angepasst. Und da möchte ich nur noch einmal daran erinnern, dass es die Jamaika-Koalition ist, die dieses Thema wirklich angegangen hat und gelöst hat. Für uns sollen alle Lehrkräfte die gleiche Vergütung bekommen. Deshalb führen wir schrittweise A13 auch für Grundschullehrkräfte ein. Das ist auch ein wichtiger Beitrag gegen Lehrermangel.
Trotzdem werden diese Maßnahmen nicht ausreichen. Wir müssen auch intensiv über die Ausbildung von Lehrkräften an unseren Universitäten sprechen und da ist der Befund für alle, die sich ein wenig auskennen offensichtlich. Wir bilden zu wenig Lehrkräfte für Grundschulen und unsere Gemeinschaftsschulen aus. Das müssen wir ändern. Deshalb ist die Ankündigung der Ministerin eine Allianz für Lehrkäfteausbildung auf den Weg zu bringen, die richtige Antwort, um den nächsten Schritt zu gehen.
Die Aufgaben bleiben groß. Und gerade die Inklusion, die Digitalisierung und der Ganztag geben uns große Aufgaben mit.
Danke für die Aufmerksamkeit.
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel