Biodiversität | | Nr. 72/20
TOP 31: Alte Nutztierrassen und Kulturpflanzen bilden wichtige Genreserven
Für die CDU-Landtagsfraktion begrüßte ihr agrar- und umweltpolitischer Sprecher, Heiner Rickers, den von der Landesregierung vorgelegten Bericht zu alten Nutztierrassen und Kulturpflanzen. Er zeigte sich überzeugt davon, dass man auf diese Genreserve zukünftig verstärkt zurückgreifen werde. „Diese Nutztierrassen und Kulturpflanzen haben positive Eigenschaften wie ihre Anpassungsfähigkeit und genetische Vielfalt und daher werden sie gebraucht.“
Gleichzeitig sei in seinen Augen der Bericht ein wenig zu positiv in seiner Darstellung. Wenn einige Arten heute am Markt nicht mehr existierten so deshalb, weil sie auch nachteilige Eigenschaften besitzen würden. Als Beispiel nannte er den Dinkel, der wegen seiner Ertragsunsicherheit und ungünstigen physiologischen Eigenschaften kaum noch angebaut würde. „Ungeachtet dessen ist es auch unter dem Aspekt des Klimawandels dringend nötig, diese Genreserven vorzuhalten.“
Als drei Eckpunkte einer schleswig-holsteinischen Strategie nannte er:
- die Beibehaltung vielfältiger Furchtfolgen im Sinne von Abwechselung und Biodiversität;
- die Förderung von Institutionen, wie der Stiftung Naturschutz und der Arche Warder die Landesmittel für ihre vorbildliche Umsetzung erhielten und
- die Information und fachliche Unterstützung, die das Ministerium gewähre.
„Bereits 2007 hat der Bund eine Strategie zur Agrobiodiversität beschlossen. Auch wir in Schleswig-Holstein orientieren uns an dieser Liste, was die Gefährdung und Erhaltungswürdigkeit von Nutztierrassen und Kulturpflanzen betrifft,“ so Rickers.
Gleichzeitig stelle der Bund entsprechende GAK-Mittel für Projekte zur Verfügung. Als Beispiel nannte Rickers das erfolgreiche Einkreuzen der alten Rotvieh-Rasse in heutige Milchvieh-Rassen. Schleswig-Holstein sei verpflichtet an diesem internationalen Austausch teilzunehmen, den sowohl wir als auch Länder darüber hinaus für die Zukunft dringend benötigten.
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Max Schmachtenberg
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