Katja Rathje-Hoffmann

Katja Rathje-Hoffmann
Ausschussvorsitzende Soziales, KiTa, Frauen/Gleichstellung

Christopher-Street Day | | Nr. 108/18

(TOP 28) Echte Vielfalt im echten Norden

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Präsident,
sehr geehrte Damen und Herren!

„Queere vielFALT – ein Leben lang“ oder „Freie Bahn für Genderwahn“

Liebe Kolleginnen und Kollegen, das beides sind beispielhafte Mottos der diesjährigen Feierlichkeiten zu einem Tag, der viele Menschen vereint und es ist ein Tag, der historisch gewachsen ist. Ich möchte mit ein paar Hintergründen zur Geschichte des Christopher-Street Day beginnen.

Es ist ein Festtag. Es ist ein Gedenktag und auch ein Demonstrationstag von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern. An diesem Tag wird weltweit gegen jede Art der Diskriminierung und Ausgrenzung demonstriert.

Der Christopher-Street Day erinnert an den ersten bekannt gewordenen Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die damals herrschende Willkür von Polizei und Behörden im New Yorker Stadtteil Greenwich Village - in der dortigen Christopher-Street am 28. Juni 1969.

Diesen Protestesten gingen massive Gewalt und Drangsalierungen vor allem gegen schwule und transsexuelle Afroamerikaner und Menschen aus Lateinamerika voran. Seither wird zum Gedenken an diesen Vorfall und für das Eintreten von Toleranz und Akzeptanz dieser Tag gefeiert! Der erste europäische CSD fand erst in den 70er Jahren - am 24. Juni 1978 in Zürich statt. In Deutschland wurde das erste Mal am 30. Juni 1979 in Bremen demonstriert und gefeiert. Es ging vor allem darum, in der Öffentlichkeit zu seiner sexuellen Identität offen zu stehen.

Heutzutage gibt es beinahe in jeder größeren Stadt einen CSD, an dem stets auch viel politische Prominenz teilnimmt; Roland Koch, Wolfgang Thierse, Ole von Beust oder Ortwin Runde um nur ein paar Politiker unterschiedlicher Couleur zu nennen.

Bei uns in Schleswig-Holstein wurde im vergangenen Jahr in Kiel bereits der 20. CSD gefeiert. Über 1.200 Menschen begangen diesen besonderen Tag gemeinsam im Zeichen des Regenbogens. Sie demonstrierten und sie feierten fröhlich über den Ziegelteich bis hin zum Knooper Weg und zur Bergstraße.

Errungene Erfolge, wie z. B. die „Ehe für alle“ machen die CSD Bewegung stolz, nicht nur an diesem besonderen Tag.

Es ist aber auch ein Tag, an dem die politischen und gesellschaftlichen Forderungen nach Gleichstellung im Vordergrund stehen, wie z.B.

  • die Überarbeitung des Transsexuellen Gesetzes,
  • die Bildungsoffensive in den Schulen,
  • die Anerkennung des Asylgrunds „Verfolgung wegen des Geschlechts und der Sexualität, für spezielle Wohnangebote für LGBT-Queer auch für die Pflege,
  • spezielle Angebote für Geflüchtete,
  • und die Rehabilitierung der Opfer des Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches.

Es wurde aber in der Vergangenheit auch schon viel erreicht. Und dieser Weg war sicherlich nicht leicht – er wurde aber von starken Menschen gegangen und so haben wir bis 2018 zumindest in Deutschland im Rückblick große Steine aus dem Weg räumen können. Wir leben heute in einer weitestgehend offenen und toleranten Gesellschaft. Darauf können wir alle stolz sein. Natürlich gibt es aber noch immer sehr viel zu tun auf dem Weg zu mehr Gleichstellung und dafür ist dieser Tag einmal mehr da!

Um ein Zeichen für echte Vielfalt und Toleranz auch in Schleswig-Holstein zu setzen, wollen wir anlässlich des CSD 2018 im Landeshaus erstmals Teilnehmerinnen und Teilnehmer empfangen. Die Türen dieses Hauses sollen für diesen Anlass offen stehen! Es ist ein weiteres wichtiges Zeichen für unsere freie und offene Gesellschaft.

Ich bitte Sie um Zustimmung zu unserem Alternativantrag.

Herzlichen Dank!

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Pressesprecher
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel
Telefon: 0431/988-1440

http://www.cdu.ltsh.de

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