CRISPR/Cas | | Nr. 322/18
(TOP 21) EuGH-Urteil zu CRISPR/Cas nicht zukunftsweisend
„CRISPR/Cas ist bei Forschung und Anwendung ein neues international viel beachtetes Verfahren. Das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofes wurde der Sache nicht gerecht und ist nicht zukunftsweisend. Danach obliegt das neue Verfahren den gleichen Anforderungen wie gentechnisch veränderte Organismen, obwohl es damit überhaupt nicht vergleichbar ist“, mit diesen Worten erläuterte der agrarpolitische Sprecher CDU-Landtagsfraktion Schleswig-Holstein, Heiner Rickers, seine Grundposition zum vorliegenden Landtagsantrag.
Wolle man die Zukunft nicht verschlafen, dann komme man nicht umhin, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Als Beispiel nannte Rickers die Rinderzucht mit ihrer starken Konkurrenz aus dem Ausland. Wenn mit dem neuen Verfahren genetische Hornlosigkeit schnell, kostengünstig und möglicherweise noch patentiert erreicht werde und CRISPR/Cas ab der zweiten Generation gar nicht mehr feststellbar sei, so stehe die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Produkte am Markt auf dem Spiel. Wenn der hiesige Markt die Bedürfnisse nicht erfüllen könne, mache es eben der ausländische. Als weiteres Beispiel nannte er die Veränderung des Immunsystems der Kakaopflanze. Durch eine Veränderung halte sie einem ihr ansonsten höchst gefährlichen Virus stand. Immerhin bedrohe er aktuell die gesamte westafrikanische Kakaoernte mit weitreichenden Auswirkungen auf den lokalen Kakaobauern.
„Zukünftig werden wir uns bei Pflanzen und Tieren mit Eigenschaften auseinandersetzen müssen, deren Herkunft nicht mehr nachweisbar ist. An diesem Kernproblem werden wir nicht vorbeikommen und es zwangsläufig auf anderer Ebene erneut diskutieren“, so Heiner Rickers.
Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Sprechen Sie uns an:
Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel