| Nr. 235/08
Spekulation ist Preistreiber beim Öl- und Gaspreis
„Die Verdoppelung des Rohölpreises innerhalb eines Jahres auf heute fast 150 US-Dollar pro 159 Liter-Fass (ein Barrel) hat nichts mit einer weltweiten Mengenverknappung zu tun“, so die Überzeugung des energiepolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Manfred Ritzek.
Spekulationen seien die Preistreiber. Wenn an den internationalen Warenterminbörsen, insbesondere der „Nympex“ in New York und der Warenterminbörse in London, das bis zu 10-fache der tatsächlich pro Tag benötigten Menge von ca. 87 Mio Barrel Rohöl spekulativ gehandelt werde, dann treibe das die Preise und leider auch die Preise der Endprodukte Benzin, Diesel und Heizöl an den Tankstellen und für die Haushalte in die Höhe.
Die größten Spekulanten seien die Hedgefonds, die ihre Spekulationen über Kredite finanzierten. „Da die Finanzierungskosten wieder erwirtschaftet werden müssen, haben die Hedgefonds ein fundamentales Interesse, die Rohstoffpreise weiter hoch zu treiben, was diesen durch Gerüchte über Erdölverknappung leider noch gelingt“, stellte Ritzek fest.
Leider ergebe sich aus diesem zu verurteilenden spekulativen Marktverhalten auch eine „wunderbare Veredelung“ in den Tanks der Öl- und Gaskonzerne. Diese bewerten ihre schon Monate vorher eingebunkerten Bestände mit den exorbitant hohen Spekulationspreisen zum großen Nachteil für die Endverbraucher, so Ritzek. Durch die Preiskoppelung ist Erdgas davon auch betroffen.
„Dringendste Aufgabe der Politik – insbesondere auch der EU-Politik - wäre es, solche spekulations-getriebenen Fehlentwicklungen durch geeignete ordnungspolitische Maßnahmen zu korrigieren“, so Ritzek abschließend.
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Max Schmachtenberg
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