| Nr. 015/16
„Pestizidbericht“ mit groben handwerklichen Mängeln
Nach der gestrigen Anhörung zum Pestizidbericht der Landesregierung hat der agrar- und umweltpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Heiner Rickers, Umweltminister Habeck aufgefordert, den Bericht nachzubessern.
„Es war gut und wichtig, die Diskussion nicht nur politisch, sondern auch sachorientiert mit Fachleuten zu führen,“ so Rickers. Dabei sei nicht nur einmal deutlich geworden, dass der vorliegende Bericht der Landesregierung grobe handwerkliche Mängel aufweise. Die Datenerhebung genüge beispielsweise nicht wissenschaftlichen Standards, sei unseriös und wissenschaftlich nicht korrekt. „Ein Landtagsbericht ist zwar keine akademische Abhandlung, dennoch erwarte ich einen Sach- und keinen Stimmungsbericht. Hier wird sicher noch an einigen Stellen nachgebessert werden müssen,“ erläuterte Rickers.
Zusammenfassend habe sich ergeben, dass die Diskussion häufig nur aus dem Bauch geführt werde. Wissenschaftliche Fakten spielten da weniger die Rolle, wenn zum Beispiel nur über den Nachweis und das Vorhandensein eines Stoffes, nicht aber über sein Gefahrenpotential (Toxizität) diskutiert werde. Die Analytik sei nämlich inzwischen so weit, jeden Stoff fast überall nachweisen zu können. Eine sogenannte „Nulltoleranz“ werde man da - auch angesichts ähnlich gelagerter Stoffe z.B. aus der Humanmedizin - nicht durchhalten.
Zielvorstellung der CDU bleibe es, Pflanzenschutzmittel aus Grund- und Oberflächengewässern herauszuhalten. Da aber ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die Erträge in der Landwirtschaft um 50 Prozent sinken würden, sei offenkundig, dass es ohne nicht gehe. Folglich müsse ihr Einsatz möglichst optimal und nachhaltig erfolgen. Um dies zu erreichen sei die Stärkung der landwirtschaftlichen Beratung eine Möglichkeit. „Wenn allerdings der begründete Verdacht besteht, dass ein Wirkstoff mit Gefahren für den Menschen und die Umwelt verbunden ist, dann gehört er gar nicht in die Umwelt, sondern aus dem Verkehr gezogen,“ so Heiner Rickers.
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Max Schmachtenberg
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