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Nordlink ist kein Allheilmittel
Der energiepolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Jens-Christian Magnussen, hat Wirtschaftsminister Meyer für dessen jüngste Äußerungen zur Bedeutung von NordLink für die Versorgungssicherheit in Schleswig-Holstein und Deutschland kritisiert:
„Nordlink ist ohne Frage eine wichtige Säule des Umbaus hin zu einem zukünftigen europäischen Binnenmarkt in der Energiewirtschaft mit einer hohen Netzqualität. Allerdings ist Nordlink kein Allheilmittel“, erklärte Magnussen heute (29. Oktober 2014) in Kiel.
Der CDU-Abgeordnete erinnerte daran, dass bereits im Jahr 2000 ein Norwegen-Kabel im norddeutschen Netzknoten Brunsbüttel hätte anlanden können, wenn Umweltverbände nicht mit Klageverfahren gedroht hätten.
„Leider war man auf Seiten der Umweltverbände lange nicht bereit, vergleichsweise geringe Eingriffe in das Wattenmeer zu Gunsten einer nachhaltigen Energiewirtschaft zu akzeptieren. Das hat sich Gott sei Dank seit Mai 2011 mit dem Antrag zum Bau und Betrieb des Kabel geändert“, so Magnussen.
Darüber hinaus solle sich niemand Illusionen machen, dass so ein Kabel nur in eine Richtung funktioniere. All jene, die glaubten, Schleswig-Holstein liefere nach Norwegen überschüssigen Windstrom und bekomme dafür in Zeiten der Flaute grundlastfähigen Strom aus Wasserkraft zurück, der mache die Rechnung ohne die Partner aus Norwegen.
„Norwegen wird natürlich auch Strom aus Wasserkraft liefern wollen, wenn bei uns der Wind weht. Allein deshalb kann NordLink schon nicht das Allheilmittel sein, sondern nur einen weiteren wichtigen Beitrag zur Vernetzung der kontinentalen mit der skandinavischen Netzinfrastruktur darstellen. Welche Auswirkungen das am Ende auf die Stabilität unserer Netze wirklich haben wird, werden wir erst 2019 wissen,“ warnte Magnussen.
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Max Schmachtenberg
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