Jugend | | Nr. 364/21
TOP 15: 2022 kommt das Europäische Jahr der Jugend
Es gilt das gesprochene Wort!
Anrede,
wir haben wiederholt in diesem Plenum über die Auswirkungen der Coronapandemie auf die verschiedenen Bevölkerungsgruppen gesprochen. Die Leiden alter Menschen durch Einsamkeit durch die Isolierung, die Anforderungen an Familien in Zeiten des Lockdowns, Selbständige und Berufstätige in Existenzängsten und Kleinkinder durch fehlende Kontakte mit Gleichaltrigen. Wir haben auch über die teils extremen Herausforderungen für junge Menschen durch die Coronaeinschränkungen direkt von betroffenen jungen Menschen hier in unserer Anhörung und von Wissenschaftlern zur Kenntnis genommen. Viele von uns kennen aus ihrer Familie oder aus dem Freundeskreis konkrete Beispiele.
Wir kennen auch: abgesagte Auslandsaufenthalte für Schule, Beruf oder Studium; abgesagte Feierlichkeiten für Abschlussfeiern von Schulabschlüssen, Berufs- oder Studienabschlüssen, keine größeren Feierlichkeiten jeder Art, keine Konzerte, keine Clubbesuche, keine Festivals. Kurz, alles was für jungen Menschen besonders wichtig ist, wurde teilweise unwiederbringlich gestrichen. Deshalb ist es richtig und gut, dass die Europäische Kommission das Jahr 2022 offiziell vor 9 Wochen zum „Europäischen Jahr der Jugend“ ausgerufen hat.
Wie und was will die EU-Kommission damit erreichen? Sie möchte im Verbund mit dem EU-Parlament, den Mitgliedsstaaten, regionalen und lokalen Gebietskörperschaften, mit Interessenvertretern und von jungen Menschen selbst vor allem:
- Die Generation würdigen und unterstützen und unter anderem durch das Aufzeigen von Perspektiven und Chancen neue Hoffnung und Zuversicht verleihen;
- Allen jungen Menschen Mut machen, insbesondere denen mit geringeren Chancen;
- Möglichkeiten erweitern, die die EU-Politik jungen Menschen bietet;
- Politisches Interesse fördern und Beteiligungen an der politischen Gestaltung ermöglichen.
Finanzielle Mittel stehen EU-seits auch durch die Umsetzung von Next Generation EU zur Verfügung.
Was bedeutet das konkret für uns in Schleswig Holstein? Schauen wir einmal auf das umfangreiche Paket im Bereich der Jugendarbeit insbesondere mit Europa- und Ostseebezug. Da stellen wir fest, dass wir schon heute gut aufgestellt sind. In unserem Alternativantrag haben wir einige Punkte aufgelistet, die nicht abschließend sind. Ich erwähne nur Schlagwortartig:
- Beteiligung von Jugendlichen an speziellen Jugendformaten wie dem Baltic Sea Youth Camp und der Etablierung der Baltic Sea Youth Plattform mit weiteren Aktivitäten;
- Das Erasmus+ Projekt mit Beteiligung des Ostseerates und anderen panbaltischen Organisationen
- Die Förderung des internationalen außerschulischen Jugendaustausches
- Die finanzielle Unterstützung an Projekten der Demokratieförderung mit Jugendbeteiligung
Bei vielen europäischen Jugendprojekten ist der Landesjugendring maßgeblich beteiligt. Dafür danke ich den Akteuren an dieser Stelle für das Engagement besonders herzlich! Sie sehen, es bewegt sich vieles und sehr viel in die richtige Richtung. Die Landesregierung schläft nicht. Wir alle wissen aber auch: mehr geht immer! Von daher ist das nun erst kürzlich aufgerufene europäische Jahr der Jugend ein Aufruf, in den Anstrengungen nicht nachzulassen. Wir bitten die Landesregierung, die Schwierigkeiten und Probleme der jungen Menschen durch die Coronapandemie besonders im Auge zu behalten. Dieses gilt insbesondere für die Ausbildungsmöglichkeiten, Chancengleichheit und die besonders Benachteiligten.
Ich bitte um Abstimmung in der Sache!
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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Max Schmachtenberg
Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel