Inklusion | | Nr. 400/17
Inklusion beginnt in unseren Köpfen
Die Sprecherin für Menschen mit Behinderungen der CDU-Landtagsfraktion, Andrea Tschacher, und Anette Röttger, Mitglied im Bildungsausschuss der Fraktion, erklären zur heutigen (08. Dezember 2017) Vorstellung des Inklusionsberichts 2017 des Landesrechnungshofs Schleswig-Holstein:
„Neben dem noch immer vorhandenen Mangel an ausreichend sozialpädagogischen Fachkräften, stehen bauliche Aspekte im Fokus des Berichts. „Der barrierefreie Umbau von Schulen ist die Grundvoraussetzung für eine gelungene Inklusion. Es sollte nicht der Regelfall sein, dass bauliche Umbaumaßnahmen erst dann erfolgen, wenn eine Nachfrage und Bedarf angemeldet werden. Wir müssen es gemeinsam als Land erreichen, dass das Angebot barrierefreier Zugänge vorgehalten wird. Schleswig-Holstein hat als Land den Anspruch, es Kindern mit Handicap zu ermöglichen, gemeinsam mit Kindern ohne Beeinträchtigungen in einer allgemeinbildenden Schule unterrichtet zu werden. Das ist die Grundidee der Inklusion, die nicht an diesen Barrieren scheitern darf“, so Tschacher.
Den Appell nach einer Abkehr von Notlösungen, die der Landesrechnungshof in seinem Bericht verdeutlicht, bewertet Tschacher kritischer: „Der komplette Neubau von Schulen oder Schulgebäuden sollte nicht als die einzig richtige Lösung bewertet werden. In vielen Fällen sind barrierefreie Umbaumaßnahmen umsetzbar und auch gelungen. Diese als reine Notlösungen zu bezeichnen, wird auch den Anstrengungen der Schulen und Schulträger nicht gerecht“.
Die gesellschaftliche Komponente sei hierbei aber auch ein ganz wesentlicher Aspekt. So beginne Inklusion bereits in unseren Köpfen. Viele Faktoren ließen sich durch Statistiken gar nicht erfassen. Daher sei es wichtig, den Impuls des Landesrechnungshofes mit dem gemeinschaftlichen Aspekt zu verbinden, so Tschacher weiter.
Anette Röttger ergänzte: "Unsere Schulen stellen sich mit der Aufgabe der Inklusion einer Herausforderung, die nur dann qualitativ erfolgreich erfüllt werden kann, wenn bauliche, räumliche und personelle Bedingungen passen. Darauf weist der Inklusionsbericht hin. Wir werden als Jamaika Koalition zu einer bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Inklusion an Schulen beitragen. Es ist uns aber auch bewusst, dass dieser Weg noch ein langer ist und von allen Beteiligten Geduld und gegenseitige Rücksichtnahme abverlangt. Daher treten wir auch nach wie vor für den Erhalt von Förderzentren ein."
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Max Schmachtenberg
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