Pflegeversicherung | | Nr. 281/24
Große Reform angekündigt – Zu lange gewartet!
Zu den aktuellen Entwicklungen um die Pflegeversicherung erklärt die pflegepolitische Sprecherin Andrea Tschacher:
"Die Pflegeversicherung steht vor einem existenziellen Notstand, der uns alle betrifft – und das nicht erst seit kurzem. Angesichts des demografischen Wandels, der stetig steigenden Zahl von Pflegebedürftigen und der unaufhaltsam wachsenden Kosten wird Pflege für viele Menschen zunehmend unfinanzierbar. Die heute angekündigte Pflegereform wird dringend erwartet.
Die Nachricht, dass der Pflegeversicherung bald die Zahlungsunfähigkeit droht, ist beschämend und stellt ein Alarmsignal dar. Warum hat der Bundesgesundheitsminister es so weit kommen lassen?
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, eine umfassende Reform der Pflegeversicherung auf den Weg zu bringen. Doch es bleibt die Frage: Warum hat er so lange gewartet? Die Zeit drängt, und es ist entscheidend, dass wir nicht nur kurzfristige Notfallkonzepte entwickeln, sondern nachhaltige Lösungen, die die Finanzierung der Pflege in Deutschland dauerhaft auf stabile Füße stellen.
Aktuelle Prognosen zeigen, dass die Pflegeversicherung in den kommenden Jahren mit erheblichen Defiziten konfrontiert sein wird. Dies stellt nicht nur eine Herausforderung für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen dar, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes.
Wir benötigen eine Reform, die die Interessen der Pflegebedürftigen, der pflegenden Angehörigen und der Pflegekräfte berücksichtigt. Gleichzeitig muss Pflege für die jetzt Pflegebedürftigen sowie für die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler finanziell leistbar bleiben.
Der Bundesgesundheitsminister wartet mit lang absehbar notwendigen Reformen immer bis fünf vor zwölf. Er muss nun umgehend für eine nachhaltige Pflegereform mit einer Weiterentwicklung der sozialen Pflegeversicherung sorgen und endlich eine durchdachte, langfristige Lösung präsentieren, die die sozialen und finanziellen Herausforderungen der Pflegeversicherung adressiert. Taten sind gefordert, nicht nur wohlfeile Worte", so Tschacher.
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Max Schmachtenberg
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