| Nr. 221/10
Gemeinsam mit Hamburg und Kopenhagen zu einer Allianz für den Norden!
In seinem Debattenbeitrag zur Dänemark-Strategie der Landesregierung und der Dänischen EU-Ratspräsidentschaft hat der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Dr. Christian von Boetticher, sich für eine gemeinsame „Allianz für den Norden“ zwischen Hamburg, Schleswig-Holstein und Dänemark ausgesprochen:
„Wir müssen die Zusammenarbeit mit Kopenhagen zu einer echten Allianz für den Norden ausbauen – auf der Jütland und auf der Fehmarn-Belt-Route jeweils bis nach Hamburg“, erklärte von Boetticher heute (26. Mai 2011) in Kiel.
Der CDU-Fraktionschef betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit Schleswig-Holsteins mit dem nördlichen Nachbarn: „8,7 Prozent unserer Ausfuhren und 14,3 Prozent der Einfuhren verbinden uns mit dem Nachbarland. 14.000 Menschen pendeln täglich im Grenzland“, betonte von Boetticher.
Der CDU-Fraktionschef bezeichnete die Zusammenarbeit mit Dänemark für Schleswig-Holstein als strukturschwache Region als überlebensnotwendig. Deshalb messe die CDU-geführte Landesregierung ihr auch so eine hohe Bedeutung bei. „Das wird in Dänemark auch gesehen“, so von Boetticher mit Blick auf seinen jüngsten Dänemarkbesuch. „Auch daher kommt das hohe Ansehen, das Ministerpräsident Peter Harry Carstensen bei unseren nördlichen Nachbarn genießt.“
Der CDU-Fraktionschef betonte, die Dänemarkstrategie sei kein strategisches Papier für die Schublade. Sie beschreibe vielmehr einen Prozess, dem immer neue Ideen zugeführt werden müssten. Die Zusammenarbeit im Grenzgebiet sei ein Dauerthema.
Von Boetticher berichtete, er habe bei seiner jüngsten Reise niemanden in Dänemark gefunden, der gegen die Feste Fehmarnbeltquerung sei. Dies gelte ausdrücklich auch für die Region Süddänemark: „Sicher wird in Süddänemark für die Entwicklung der Jütlandroute geworben“, so der CDU-Fraktionschef.
Die Entwicklung der Jütlandroute liege ebenso wie die Verbindung nach Seeland durch die Fehmarnbeltquerung im ureigensten Interesse Schleswig-Holsteins. Geeignetes Instrument der Zusammenarbeit sei die gemeinsame Verkehrskommission mit Dänemark: „Sie bietet die Chance, grenzübergreifende Infrastrukturkonzepte zu entwickeln, und gemeinsam gegenüber dem Bund und Europa dafür zu werben“, so von Boetticher. Mit der Fehmarnbeltquerung sei dies schon gelungen. Der nächste Schritt könne die Anbindung Dänemarks die Westküste entlang sein: „Auch hier gilt es, gemeinsame Positionen zu vertreten“.
Von Boetticher mahnte, auch die Zusammenarbeit Schleswig-Holsteins mit Dänemark und Hamburg dürfe nicht in Konkurrenz betrachtet werden. „Seien wir ehrlich: Unser Süden guckt zu viel nach Hamburg und unser Norden guckt zu viel nach Dänemark. Unsere Chancen liegen aber in der Zusammenarbeit mit beiden Nachbarn“. Er wünsche sich, dass auch der neue Hamburger Senat die Bedeutung dieser Zusammenarbeit bald erkennen werde.
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Max Schmachtenberg
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