Marschbahn | | Nr. 193/18
Bahn gerät aufs Abstellgleis
Hans-Jörn Arp, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, äußerte sich heute (5. Juni 2018) zur Entscheidung von Verkehrsminister Bernd Buchholz, der Bahn wegen katastrophaler Pünktlichkeit von 63,9 Prozent sowie der unfassbaren Zugausfallquote von 6,5 Prozent im Monat Mai einen Sondermalus aufzuerlegen:
„Die Bahn muss Konsequenzen spüren, die auch einem Großunternehmen wehtun. Das Land hat die Interessen der Pendler zu vertreten, die bereits seit Jahren über Gebühr von mangelnder Pünktlichkeit und Zugausfällen gebeutelt sind. Sie müssen die Inkompetenz der Bahn ausbaden – und das darf nicht sein.
Der Sondermalus in Höhe von 500 000 Euro als Entschädigung für die Pendler ist zwar keine Lösung des Problems, mindert aber den finanziellen Schaden, den diese ertragen müssen.
Der Bund ist längst in der Pflicht, entsprechende Weichen zu Stellen. Jamaika handelt bereits und geht bei der noch fehlenden Zweigleisigkeit zwischen Niebüll und Klanxbüll in Vorleistung. Verkehrsminister Bernd Buchholz handelt – anders als die Vorgängerregierung, die untätig war und jetzt vollmundig Abhilfe fordert.
Die Bahn sollte erkennen, dass sie als „ehrbarer Kaufmann“ für die selbst verursachten Schäden und Probleme aufkommen muss. Und sie wird akzeptieren müssen, bei zukünftigen Ausschreibungen keine Vermittlerrolle durch das Land einfordern zu können. Pünktlichkeit und Verlässlichkeit sind unabdingbare Voraussetzungen, wenn es um die Vergabe neuer Streckenabschnitte geht. Stellt die Bahn nicht jetzt die entsprechenden Weichen, gerät sie auf das Abstellgleis.“
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Max Schmachtenberg
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