Wir müssen noch mehr gegen weibliche Genitalverstümmelung tun!
Wir müssen noch mehr gegen weibliche Genitalverstümmelung tun!

„Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung“, dieser Tagesordnungsantrag wurde heute auf Antrag der CDU-, Grünen- und SSW-Fraktion im Plenum aufgerufen. Für die CDU-Fraktion sprach dabei Dagmar Hildebrand:
„Die weibliche Genitalverstümmelung ist eine Straftat, die seit September 2013 hier in Deutschland mit einer Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft wird. Wir sprechen also ganz klar von einem Verbrechen und nicht mehr von einem Vergehen.“
Weltweit seien, so Hildebrand, rund 200 Millionen Frauen von diesem Verbrechen betroffen. Vor allem in Afrika und im Nahen Osten, jedoch auch fast 200 Tausend Frauen und Mädchen in 17 europäischen Ländern seien von der Genitalverstümmelung bedroht. Damit werde klar, auch in Deutschland seien abhängig vom entsprechenden Migrationshintergrund Frauen und Mädchen dem Risiko der Verstümmelung ausgesetzt.
„Klar ist: Keine kulturelle oder religiöse Tradition kann diese Verstümmelung rechtfertigen. Wir als Mitglieder des Landtags Schleswig-Holstein verurteilen diese Form geschlechtsspezifischer Gewalt, die weltweit an Frauen und Mädchen verübt wird, auf das Schärfste“, betonte die Lübecker Abgeordnete.
Dennoch, stellte Hildebrand klar, sei es notwendig, dass wir mehr tun müssen. Dies bedeute, stärker gegen Beihilfe vorzugehen. Zeitgleich aber auch mit Hilfe eines Aktionsplans zum Thema „Weiblicher Genitalverstümmelung“ eine stärkere Sensibilisierung von Frauenärzten, Hebammen, Juristen und auch Behördenmitarbeiter für das Thema zu schaffen.
„Wir brauchen eine EU-weite Vorschrift für die Kriminalisierung der Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen. Denn wir brauchen auch eine konsequente strafrechtliche Verfolgung der Täter bei Genitalverstümmelung, wenn diese im Ausland erfolgt ist“, zeigte Hildebrand auf und schloss ihre Rede mit der Aufforderung ab: „Wir möchten die Landesregierung bitten, ein Netzwerk von spezialisierten Beratungsstellen und psychosozialen Hilfsangeboten für betroffene Mädchen, Frauen und Angehörige aktiv zu unterschützen. Dies sind wir den bedrohten und betroffenen Frauen und Mädchen schuldig!“