Teilhabe für Menschen mit Behinderungen

In der heutigen Landtagssitzung wurde auch in verbundener Debatte über den Bericht der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen und über uneingeschränkte Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen debattiert. Andrea Tschacher dankte als Sprecherin für Menschen mit Behinderungen in ihrer Rede zunächst der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, Michaela Pries:

„Dieser Bericht der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen macht deutlich, dass Schleswig-Holstein vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen ist. Darüber hinaus sieht die Landesbeauftragte Handlungserfordernisse, insbesondere in der Differenzierung zwischen Eingliederungshilfe und Pflegeeinrichtungen sowie in der Berücksichtigung von barrierefreier Kommunikation und Information.“

Die Abgeordnete betonte, dass die zentrale Rolle der Partizipation für die gesellschaftliche Teilhabe ein wesentlicher Aspekt sei. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Förderung von Medizinischen Zentren für Erwachsene mit Behinderungen (MZEB). Die Unterstützung des geplanten MZEB am UKSH in Lübeck sei ein wesentlicher Schritt, um die medizinische Versorgung zugänglicher zu machen.

Des Weiteren ging Tschacher in ihrer Rede auf die Frage der Bildungsangebote und Verfügbarkeit von Gebärdensprachdolmetschenden in Schleswig-Holstein ein: „Hierzu bitten wir, die Landesregierung zu prüfen, ob es aktuell realistisch ist, durch ein finanzierbares Bildungsangebot in Schleswig-Holstein zusätzliche Kapazitäten an qualifizierten Gebärdensprachdolmetschenden zu schaffen. Hierbei sollen auch Kooperationen mit Hochschulen außerhalb Schleswig-Holsteins erwogen werden, trotz des Bachelorstudiengangs in Hörakustik an der Technischen Hochschule in Lübeck.“

Die Vergütungsstruktur, die einen pauschalen Satz für Übersetzungsleistungen neben einer gestaffelten Reisekostenvergütung vorsähe, sei ein weiterer Schritt, um einen angemessenen Ausgleich für die unverzichtbare Arbeit der Gebärdensprachdolmetschenden zu schaffen.

„Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht alle Menschen mit Hörbeeinträchtigungen auf Gebärdensprachdolmetschende angewiesen sind. Viele profitieren von technologischen Lösungen oder nutzen digitale Hilfsmittel, die Kommunikation und Informationszugang erleichtern.

Uns ist die gestiegene Nachfrage nach Dolmetscherdiensten bei begrenzten Kapazitäten bewusst und wir bemühen uns, mit genannten Maßnahmen, die Versorgungslücken zu schließen“, so Tschacher.

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