Psychischen Belastungen und Krankheiten von Schülerinnen und Schülern begegnen

In der heutigen Sitzung des schleswig-holsteinischen Landtags debattierten die Fraktionen auf Antrag von CDU und Bündnis 90/Die Grünen (Drs. 20/1880) über die psychischen Belastungen und Krankheiten von Schülerinnen und Schülern. Für die CDU-Landtagsfraktion sprach der bildungspolitische Sprecher Martin Balasus:

„Die Zeit der Leichtigkeit ist vorbei“, stellte der Abgeordnete gleich zu Beginn seiner Rede fest.

Eine absolute unbeschwerte Kindheit gäbe es höchstens nur noch in Utopien à la Astrid Lindgren. Laut Robert-Koch Institut habe sich die psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen im Zuge der Coronapandemie enorm verstärkt. 2021 seien laut dem statistischen Bundesamt bei Kindern und Jugendlichen psychische Erkrankungen die häufigste Ursache für eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus gewesen. Nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Betroffenen zeichneten ein ähnliches Bild

„Just betonten Vertreterinnen und Vertreter der Landesschülerschaft, der Elternverbände sowie Schulpsychologen dieses dringende Anliegen – und trugen ihre Sorgen, ihre Hilflosigkeit und vor allem ihren Willen, etwas dagegen zu unternehmen, an uns heran“, so Balasus ausführend.

Die Politik sei dankbar für den Impuls und nehme diesen mit ins politische Tagesgeschäft. Soziale Einschränkungen, Schulschließungen und Kontaktverbote seien allerdings nicht allein verantwortlich für jenen Zustand, sondern auch Mobbing auf dem Schulhof sowie im digitalen Raum.

„Außerdem bekommen auch unsere Kinder und Jugendlichen den traurigen Zustand unserer Welt mit. Eine Welt mit Kriegen und noch mehr Umweltproblemen. Eine Welt mit wachsender Kriminalität, mit Kinderpornographie und mit Missbrauch von Kindern und Gewalt gegen Kinder selbst in Räumen, die einstmals als „geschützt“ angesehen wurden.

Entweder registrieren die jungen Menschen diese dunklen Seiten unserer Gesellschaft direkt in den Medien. Oder sie bekommen indirekt Informationen, weil in der Familie oder im Freundeskreis darüber gesprochen wird“, so der Pinneberger Abgeordnete.

Kinder und Jugendliche fungierten als Seismograf für die Gesellschaft. Wenn etwas nicht stimme, werden sie krank, depressiv, bekämen Schlaf- und Essstörungen und zögen sich sozial zurück. Ein Teufelskreis, den man unterbrechen müsse. Die Landesregierung sähe dabei nicht regungslos von der Seitenlinie zu, sondern habe bereits Handlungen unternommen.

„Zu nennen sind das Sofortprogramm „Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bei psychosozialen Folgen von Pandemie und Krisen“ mit 10 Millionen Euro für den schulpsychologischen Dienst und die Schulsozialarbeit. Oder auch die Programme „Aufholen nach Corona“ und „Pro Jung“, so Balasus. Alles das reiche aber wohl noch nicht aus. Zunächst einmal müsse die Politik bestehende Wissenslücken nachhaltig schließen.

„Wir wollen Fachleute hören, deren Vorschläge und im besten Fall deren Lösungsansätze. Das ist unser Ansinnen, das wir im Bildungsausschuss vertiefen wollen. Denn solch eine gravierende Problematik löst man nicht mal eben so nebenbei. Wir brauchen Fakten, auf deren Basis wir fundierte Entscheidungen über Maßnahmen treffen wollen“, so der CDU-Bildungsexperte am Ende seiner Rede.

Schließlich stimmte der Landtag dem Antrag der regierungstragenden Fraktionen mehrheitlich zu.

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