Pauschale Verbote sind nicht zielführend
Pauschale Verbote sind nicht zielführend
Der schleswig-holsteinische Landtag debattierte heute über die Küstenfischer. Der fischereipolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Manfred Ueckermann:
„Auf der Amtschef- und Agrarministerkonferenz in Büsum hat unser „Fischereiminister“ ein klares Zeichen für den Erhalt unserer Fischerei in Schleswig-Holstein gesetzt! Im Verbund aller Agrarminister ist es gelungen, ein pauschales Verbot jeglicher mobiler, grundberührender Fischerei in Meeresschutzgebieten abzuwenden.“
Die Küstenfischerei sei ein unverzichtbarer Bestandteil der Küsten und prägt diese seit vielen Jahrhunderten. Sie liefere auserlesene, gesunde und nachhaltig erzeugte Lebensmittel, ein wahrhaft regionales Produkt, so der nordfriesische Abgeordnete. Es handele sich in erster Linie um kleinere handwerkliche Familienbetriebe, die eine Zukunftsperspektive, nicht nur bis zur nächsten Fangsaison, sondern für die nächsten Generationen brauchen.
„Die Küstenfischerei hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um ihre Fischerei immer nachhaltiger zu gestalten. Sowohl die Krabbenfischerei als auch die Muschelfischerei wurden mit dem MSC (Marine Stewardship Council) Nachhaltigkeitssiegel ausgezeichnet. Diese Nachhaltigkeitsbemühungen müssen endlich anerkannt werden und mit einem eindeutigen Bekenntnis zum Erhalt der Fischerei im Land zwischen den Meeren honoriert werden“, so Ueckermann.
Das Projekt „Auswirkungen der Garnelenfischerei auf den Meeresboden (CRANIMPACT) des Thünen-Instituts hat zusätzlich einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskssion über die Vereinbarung von Naturschutz und einer fischereilichen Nutzung im Nationalpark Wattenmeer beigetragen. „Die Daten des Forschungsprojekt zeigen, dass es keine erhebliche negative Auswirkung der Küstenfischerei auf den Zustand der küstennahen Meeresökosysteme gibt, somit besteht auch kein Anlass, die Küstenfischerei infrage zu stellen. Die weitere Entwicklung innovativer, besonders schonender Fanggeräte und entsprechender Praktiken zur Schonung der Meeresökosysteme ist aber nach wie vor sinnvoll und muss auch unterstützt werden“, so der Abgeordnete zu den Forschungsergebnissen.
„Es ist ein gemeinsames Interesse des Umweltschutzes und der Fischerei, Meeresökosysteme zu schützen und zu erhalten. Es ist wichtig, sich immer im Einzelfall den Schutzzweck eines Meeresschutzgebietes anzuschauen und einen Naturschutz mit Fingerspitzengefühl für diesen Schutzzweck gemeinsam mit den Naturnutzern zu gestalten. Pauschale Verbote sind hier nicht zielführend! Als Gesetzgeber sollten wir uns dies vor der Einführung eines Nationalpark Ostsee gut überlegen.“, so Ueckermann.
Abschließend sagte der fischereipolitische Sprecher: „Die CDU-Fraktion setzt sich auch in Zukunft für einen Dialog zwischen Fischerei und Umweltgemeinschaften ein mit dem Ziel eines florierenden, nachhaltigen Fischereisektors, der in der Lage ist, mit gesunden und durch biologische Vielfalt geprägten Meeresökosystemen zu koexistieren und sie zu nutzen.“