Krankenhaussterben verhindern!

Krankenhaussterben verhindern!

„Unsere Krankenhäuser stehen wirtschaftlich extrem unter Druck und brauchen dringend Hilfe. Die entlastenden Effekte der geplanten Krankenhausreform kommen erst in einigen Jahren und damit zu spät für viele Häuser“, so der gesundheitspolitische Sprecher der Hauke Hansen in der heutigen Plenardebatte auf Antrag der Koalitionsfraktionen.

Der Antrag der Regierungsfraktionen (Drs. 20/1472)zeigt einen Weg auf, wie man dem wirtschaftlichen Druck begegnen und den Häusern damit helfen können. So zum Beispiel durch:

  • Eine einmalige rückwirkende Anhebung der Vergütung für die Jahre 2022 und 2023 um bis zu 4 Prozent
  • Die Beibehaltung der verkürzten Zahlungsfrist der Krankenkassen für Krankenhausrechnungen von 5 Tagen
  • Eine Systemanpassung für kommende Jahre, die Tarifsteigerungen vollständig refinanziert und Vergütungsanpassungen schneller umsetzt

„Laut Berechnung eines Mitglieds der Regierungskommission zur Krankenhausreform, Professor Boris Augurzky, werden circa 80 Prozent der Krankenhäuser in Schleswig-Holstein 2024 einen wirtschaftlichen Verlust erleiden, auch für die Folgejahre sind die Prognosen düster. Ohne Kursänderung von Bundesminister Lauterbach wird es unweigerlich zu weiteren Insolvenzen kommen“, verdeutlichte Hansen die aktuelle Situation.

Bereits heute habe man einen Mangel an Fachkräften im Gesundheitsbereich und kämpfe um jede gute Nachwuchskraft, sogar mit Anwerbekampagnen im Ausland. Der Gesundheitsexperte stellt deshalb klar: „Wenn wir in der wahrgenommenen Wertschätzung der Fachkräfte nicht einen deutlichen Wechsel hinbekommen, werden sich zukünftig mehr junge Menschen gegen eine Ausbildung oder ein Studium im medizinischen Bereich entscheiden. Wenn der Bundesgesundheitsminister sich jetzt nicht seiner Verantwortung stellt und sich um die Betriebsmittelfinanzierung kümmert, wird das Krankenhaussterben weitergehen und in einer Katastrophe für die Patientenversorgung münden.“

Der vorgelegte Antrag wurde länderübergreifend mit Landtagskolleginnen und Landtagskollegen von CDU und Grünen aus Nordrhein-Westfalen erarbeitet. „Vielen Dank für die ausgezeichnete Zusammenarbeit – gerade auch zu diesem Thema. Es ist erschreckend, aber wir brauchen offensichtlich wirklich starke gemeinsame Signale, um den Bundesgesundheitsminister an seine Verantwortung für die Betriebsmittelfinanzierung der Häuser zu erinnern“, so Hansen abschließend.

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