Klimaneutrales Industrieland werden!
In erster Lesung hat der Landtag heute über die Änderung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes (EWKG) debattiert. Für die CDU-Fraktion sprach in der Debatte der energiepolitische Sprecher Andreas Hein.
Das EWKG ist eines der zentralen Instrumente des Landes, um bis zum Jahr 2040 klimaneutrales Industrieland zu werden. Ziel dabei ist unter anderem, eine jährliche Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien an Land von 45 Terrawattstunden in 2030. Zum Vergleich: 2012 lag das Land bei 10 TWh, heute bei über 20 TWh und mit dem Offshore Windanteil schon heute bei 30 TWh. Schleswig-Holstein verbraucht selbst 15 TWh im Sektor Strom. Dazu sieht das EWKG nun zum Beispiel neue PV-Standards bei Wohngebäuden, Nicht-Wohngebäuden und Parkplätzen vor.
„Ja, eine PV-Pflicht ist herausfordernd, dennoch halten wir bei „neu“ zu schaffenden Gebäuden eine Eigen-Stromversorgung für sinnvoll und angezeigt. Wer eine Solaranlage nicht selbst umsetzen möchte, kann sein Dach auch „verpachten“. Ebenso werden Machbarkeit unbillige Härten betrachtet“, so Hein in der Debatte.
Das Gesetz sieht weiter vor, dass bis Ende 2027 nun alle Kommunen eine Wärmeplanung haben müssen. Kleinere Kommunen bis 10.000 Einwohner dürfen vereinfachte Verfahren nutzen. „Wo sind Wärmequellen, wo liegen die Verbraucher und wie lassen sich möglicherweise Wärmenetze realisieren und wo auch nicht- dafür soll die Wärmeplanung Antworten liefern“, so Hein weiter.
Der Überschuss, den es im Sektor Strom schon heute im Land gäbe, soll nun in die Bereiche Verkehr und Wärme gebracht werden. „Wir werden unsere Mobilität umstellen und dafür unseren erneuerbaren Strom auf der Schiene, im ÖPNV und auch bei unseren PKW nutzen. Wir brauchen grünen Wasserstoff und damit dann auch synthetische Kraftstoffe! Grüner Wasserstoff ist der Garant für die Dekarbonisierung unserer Industrie“, so der Energieexperte.
„Wir kommen Stück für Stück zu einem angepassten Energiesystem, von dem nicht nur die Umwelt und damit wir alle profitieren. Wir sind in Schleswig-Holstein dabei „Marktführer“ und wollen es auch bleiben. Wir wollen mit dem Land, mit unseren eigenen Gebäuden und Fahrzeugen mit gutem Beispiel vorangehen. Wir wollen mit unserem Alleinstellungsmerkmal, der Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie, noch mehr profitieren und weitere Unternehmen ansiedeln uns so zu einem klimaneutralen Industrieland werden“, so Hein weiter.