Jedes Kind soll schwimmen können - es gibt noch einiges zu tun!

Die Landesregierung hat am heutigen letzten Tag der Plenardebatte einen schriftlichen Bericht zur Schwimmfähigkeit von Schülerinnen und Schülern der 4. Klassenstufe vorgelegt. Martin Balasus sprach dazu in seiner Funktion als sportpolitische Sprecher in der Debatte.

Die Zahl ist schrecklich hoch. Genau 378 Menschen sind im vergangenen Jahr in Deutschland ertrunken. Das sind noch einmal 23 mehr als im Jahr zuvor. Schwimmenlernen ist deshalb enorm wichtig, denn es heißt, sein eigenes Leben und vielleicht sogar das Leben anderer retten zu können.

Der Bericht der Landesregierung über die Schwimmfähigkeit der Schülerinnen und Schüler in der 4. Klassenstufe zeigt deutlich: Fast jede zweite Schülerin und jeder zweite Schüler hat zu Beginn der 4. Klasse bereits das Bronzeabzeichen bekommen und kann damit nachweislich sicher schwimmen. Die Fachanforderungen für den Sportunterricht sehen diese Schwimmfähigkeit bis zum Ende des 6. Jahrgangs vor.

Im Jahr 2022 besaßen bundesweit 24 Prozent der Kinder im Grundschulalter und 42 Prozent der über Zehnjährigen das Bronzeabzeichen, wie eine repräsentativen Umfrage von Forsa im Auftrag der DLRG ergab. Klar ist also: Schleswig-Holstein steht im Vergleich gut da.

Doch für Balasus reicht das nicht: „Zufrieden zurücklehnen können und wollen wir uns aber nicht. Denn klar ist auch, dass die Schließungen von Schulen und Schwimmstätten in den Pandemiejahren 2020, -21 und -22 unsere Bemühungen zurückgeworfen haben. Schätzungsweise über 30.000 Kinder hatten also weder im Rahmen des Sportunterrichtes noch in Vereinen oder privat mit ihren Eltern die Chance, eine gesicherte Schwimmfähigkeit zu erlangen. Aus heutiger Sicht ein großer Fehler, aus dem wir für die Zukunft lernen müssen.“

Aus diesem Grund hat die Landesregierung mit der „Schwimmlern-Offensive Schleswig-Holstein“ bereits nachweislich wirksame Maßnahmen auf den Weg gebracht. Über 1,5 Millionen Euro Fördermittel sind in den letzten fünf Jahren bereitgestellt worden. Die DLRG, der Schwimmerverband SHSV und das DRK konnten so zusätzliche vergünstigte oder sogar kostenlose Kurse anbieten, von denen schon 20.000 Kinder und Jugendliche profitiert haben.

Doch Balasus stellt abschließend fest: „Ohne Frage bleibt es aber eine zentrale Herausforderung, ausreichend Schwimmstätten überall im Land vorzuhalten, damit auch wirklich an jeder Schule Schwimmunterricht für alle Kinder erfolgen kann. Mit der Sportstättenförderung unterstützt das Land die Kommunen maßgeblich bei der Sanierung ihrer Schwimmhallen. Nicht nur mehr Kinder als im Bundesschnitt sollen sicher schwimmen können, jedes Kind soll schwimmen können!“

Pressemitteilungen filtern