Handynutzung an Schule einschränken: Lernen statt ablenken

Am Mittwoch hat der Landtag über die Einschränkung der Nutzung digitaler Endgeräte an Schulen im Land – umgangssprachlich: über das Handyverbot – debattiert. Bildungsministerin Dr. Dorit Stenke und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martin Balasus haben dabei in der Debatte die neue Regelung für die weiterführenden Schulen im Land vorgestellt.

Schon seit dem Schuljahr 2023/24 sind die Grundschulen im Land verpflichtet, eine Regelung zu finden, damit Handys während der Schulzeit nicht privat genutzt werden. Zum 1. August 2025 wird nun ein Erlass für die private Nutzung digitaler Endgeräte für die weiterführenden Schulen in Kraft treten. Dabei werden die Schulen dazu angehalten, die private Nutzung digitaler Endgeräte während der Schulzeit bis einschließlich der 9. Jahrgangsstufe zu untersagen.

„Wir geben den Schulen einen rechtssicheren Rahmen an die Hand. Wie die konkreten Regelungen vor Ort aussehen, können die Schulen je nach Gegebenheiten selbst entscheiden. Und: Selbstverständlich können digitale Geräte zu Unterrichtszwecken weiter eingesetzt werden“, erklärte Stenke in der Debatte.

Der nun vorgestellten Regelung ging im letzten halben Jahr – noch unter Bildungsministerin Karin Prien – der „Kieler Dialog“ vorweg, bei dem breit darüber beraten wurde, wie Schulen Schutzräume für Kinder und Jugendliche sein können und zugleich Medienkompetenz vermittelt werden kann. Nun folgt aus diesem Dialog konkretes politisches Handeln.

Wichtig ist dabei, dass die Einschränkung digitaler Endgeräte in den Schulen nicht isoliert betrachtet wird. Schülerinnen und Schüler müssen auch in die Lage versetzt werden, digitale Medien kompetent, kritisch und selbstbestimmt zu nutzen. Der Erwerb digitaler Kompetenzen sowie die Auseinandersetzung mit Gefahren wie Cybermobbing, Suchtproblematiken oder Falschinformation müssen Bestandteil schulischer Bildung sein. Deshalb sollen mobile Endgeräte im Unterricht zu unterrichtlichen Zwecken – und mit ausdrücklicher Erlaubnis der Lehrkraft – eingesetzt werden können.

Um die Digitalität an Schule weiter zu stärken und auszubauen, soll das Landesprogramm „Zukunft im digitalen Zeitalter“ aufgelegt und mit 250 Stellen ausgestattet werden.

Für die CDU-Fraktion fasste Balasus in der Debatte noch einmal zusammen:

„Ab dem nächsten Schuljahr wird die private Handynutzung an unseren Schulen bis einschließlich Klasse 9 untersagt. Endlich!

Das bedeutet: Konzentrieren statt konsumieren. Kommunizieren statt kommentieren. Soziales Miteinander statt Sozialer Medien Toben und bewegen statt am Stuhl kleben“, so Balasus im Landtag.

„Wir dürfen auch die Augen vor den Schattenseiten der Smartphones nicht verschließen. Wenn viele Jugendliche heutzutage Stunden vor dem Smartphone sitzen, sich dauerhaft zerstreuen oder zweifelhafte Angebote nutzen, dann bitte nicht auch noch in der Schule!“, so Balasus weiter.

Es gäbe eben auch Entscheidungen, die Erwachsene zum Wohle der Kinder und Jugendlichen treffen müssten, um sie zu schützen und vor Schaden zu bewahren.

„Wir wollen, dass sich Kinder und Jugendliche auf den Unterricht konzentrieren können und in den Pausen gemeinsam Zeit verbringen, miteinander schnacken, spielen, sich bewegen oder in Ruhe Kraft tanken“. Das gehe ohne Smartphone einfach viel besser. Diesen Weg hätten bereits auch viele andere Staaten wie die Niederlande, Italien, Großbritannien oder Frankreich mit entsprechenden Verboten eingeschlagen, so Balasus in der Debatte weiter.

Pressemitteilungen filtern