Gemeinsam im Ostseeraum einen neuen innovativen Gründergeist entwickeln.

Peter Lehnert wies in seiner Rede heute im Landtag auf die besondere Bedeutung des Ostseeraumes hin. Dabei nehme Schleswig-Holstein eine Spitzenstellung ein als das Land an zwei Meeren mit politischer, wissenschaftlicher und unternehmerischer Kompetenz und Initiative. In Skandinavien und im Ostseeraum sei Dänemark unser wichtigster Partner.

Eines der wichtigsten und größten deutsch-dänischen Projekte der letzten Jahre sei die Planung und Umsetzung der festen Fehmarnbeltquerung. Das größte Investitionsvorhaben Nordeuropas lasse den skandinavischen Raum noch enger mit Kontinentaleuropa zusammenrücken, so Lehnert.

„Das beinhaltet zum einen ein starkes Wirtschaftspotenzial für beide Regionen und zum anderen neue Chancen für die deutsch-dänische Zusammenarbeit. Mit der festen Fehmarnbeltquerung wird zudem die letzte große Lücke im grenzüberschreitenden Verkehrsnetz Nordeuropas geschlossen“, betonte der Abgeordnete.

Durch die Corona-Pandemie stünden viele Unternehmen vor ganz neue Herausforderungen. Sie lernten jetzt aus den gemachten Erfahrungen der Vergangenheit und seien deshalb dabei, Lieferketten neu auszurichten und deutlich zu verkürzen. Im Mittelpunkt stünden hierbei die regionale Produktion und Erreichbarkeit.  So könnten in Zukunft Güter effizient und umweltfreundlich hergestellt werden.  Für den Transport und die Herstellung dieser Güter würden dann Standorte in Schleswig-Holstein von besonderer Bedeutung sein. Neben einem guten Straßenverkehrsnetz werde es zukünftig immer wichtiger, den Transport von Waren und Gütern mit modernen Antriebssystemen für den Schienenverkehr zu optimieren. Außerdem könnten Wasserwege mit leistungsfähigen Häfen und Schiffe mit umweltfreundlichen Antrieben die Bedeutung des Seeverkehrs stärken.

Auch die grenzüberschreitende Kooperationsbereitschaft in den Bereichen Technologie, Wissenschaft und Kultur sei von Bedeutung. Für Schleswig-Holstein bedeute das eine höhere und nachhaltigere Wertschöpfung.

Zu nennen sei das grenzüberschreitende Energie- und Infrastrukturprojekt „Hydrogen-Corridor“, in dem ein Kernnetz von Wasserstoff-Tankstellen für Verkehre auf dem Weg von Hamburg nach Oslo errichtet werde. Gemeinsam mit dem STRING-Netzwerk werde Schleswig-Holstein so zu einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Zukunftsregion.

Lehnert weiter: „Aber auch das Thema Künstliche Intelligenz wird in Zukunft im Ostseeraum unter anderem bei der Bekämpfung von Umweltproblemen eine immer größere Rolle spielen. Sie ist auf dem besten Wege zu einer Schlüsseltechnologie der Zukunft, wovon wir in Schleswig-Holstein mit einer klugen Ansiedlungsstrategie profitieren sollten.“

Weitere Perspektiven: der Tourismusbereich, denn dort biete sich ein ganz neues Gästepotenzial, vor allem über qualitativ hochwertige Angebote.

Eine weitere Chance biete die Digitalisierung und der Breitbandausbau. Mobiles Arbeiten und Leben in den Küstenregionen Schleswig-Holsteins biete hierbei zusätzliche attraktive Möglichkeiten. Grundlage dafür sei der vorbildlicher Glasfaserausbau, der Schleswig-Holstein bereits heute zum Spitzenreiter in Deutschland mache. Zusätzliche Perspektiven würden sich aus der Spitzenforschung an unseren Universitäten und Hochschulen ergeben.

Und schließlich: Auf politischer Ebene werde auch die internationalen Beziehungen zu den Ländern im Ostseeraum genutzt. Das wichtigste gemeinsame Gremium für das Parlament ist dabei die Ostseeparlamentarierkonferenz.

„Von besonderer Bedeutung ist der gemeinsame Schutz unserer Ostsee. In Lübeck wurde deshalb in der vergangenen Woche der sogenannte „Baltic Sea Action Plan“ (BSAP) von der Helsinki Kommission (HELCOM) beschlossen. Damit gehen wir die großen ökologischen Herausforderungen – wie beispielsweise die Überdüngung und Munitionsbeseitigung - in der Ostsee durch die Anrainerstaaten gemeinsam aktiv an“, so Lehnert, der als weiteren Aspekt das Thema Jugendbegegnungen hervorhob.

Zusammenfassend bleibe festzustellen, dass Schleswig-Holstein bereits heute die erheblichen Entwicklungspotenziale im Ostseeraum aktiv nutze. Diese Tatsache sollte allerdings nicht dazu verleiten, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Es sollte vielmehr dazu anspornen, gemeinsam mit den Freunden im Ostseeraum einen neuen innovativen Gründergeist zu entwickeln.

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