Freiflächen-Photovoltaik weiterentwickeln

Freiflächen-Photovoltaik weiterentwickeln

Gemeinsam haben sich CDU und Bündnis 90/Die Grünen das ehrgeizige Ziel gesetzt, Schleswig-Holstein zum ersten klimaneutralen Industrieland zu machen. Ein wesentlicher Baustein ist dabei der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien im Land. Der Ausbau der Windenergie im Land wird über die Regionalpläne Wind gesteuert. Für den Ausbau von Photovoltaik gibt es keine Landesplanung. Hier entscheiden bisher die Kommunen auf Basis von Leitlinien durch den Beratungserlass von 2021 über den Ausbau. An diesem Vorgehen hält die Koalition fest, will diese Leitlinien nun aber überarbeiten, um den Ausbau der Photovoltaik im Land in bessere Bahnen zu lenken.

Für die CDU-Fraktion stellte die umweltpolitische Sprecherin Cornelia Schmachtenberg in der Debatte das Vorhaben von Schwarz-Grün vor:

„Sowohl die Energieerzeugung als auch die Produktion von Lebensmitteln gehören zur notwendigen Versorgungssicherheit. Sie dürfen aus unserer Sicht nicht gegeneinander ausgespielt, sondern müssen gemeinsam gedacht werden. Ein Punkt ist dabei beispielsweise die Nutzung von Agri-Photovoltaikanlagen und damit eine gleichzeitige Nutzung von Flächen für die landwirtschaftliche Produktion und die Stromproduktion“, so die Umweltexpertin.

Als Gunststandort sei Schleswig-Holstein in besonderem Maße für die Ernährungssicherheit verantwortlich. Es sei daher notwendig, dass besonders hochwertige Ackerböden der Landwirtschaft vorbehalten blieben.

Mit einer Überarbeitung des Erlasses solle die Landesregierung hier nun für klare Regelungen sorgen, die einen weiteren Ausbau der Freiflächen-Photovoltaik möglich machen. Dabei sei die neue Privilegierung an Autobahnen und Bahntrassen eine gute Idee, die jedoch für zunehmende Herausforderungen für Wildquerungen und genetischen Austausch bei Wildpopulationen sorgt.

„Daher ist es umso wichtiger, dass die Freiflächen-Anlagen wildfreundlicher gestaltet werden. Beispielsweise durch weitere Verbundsysteme, andere Sicherheitsvorkehrungen oder größere Abstände. Vorschläge liegen bereits vom Landesjagdverband und von anderen Naturschutzverbänden vor. Nun wollen wir diese auch besser nutzen.

Generell gilt für uns: Primär sollten Solaranlagen für versiegelte Flächen, wie beispielsweise Häuserdächer, Parkplätze oder ähnliches genutzt werden. Sekundär sehen wir die Nutzung von neuen Flächen“, so Schmachtenberg weiter.

Mit dem neuen Erlass sollen auch bürokratische Hürden abgebaut und das Antragswesen einfacher gestaltet werden. „Es kann nicht sein, dass Menschen sich gegen eine Photovoltaikanlage auf ihrem Hausdach entscheiden, weil es zu viele Regularien, Bürokratie oder es zu viele unterschiedliche Ansprechpartner gibt. Wir wollen daran arbeiten, dass es denkmalschutzrechtliche Vereinfachungen gibt, um so ein Mehr zu ermöglichen. Und wir wollen beispielsweise wiedervernässte Moore besser für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen nutzen, sodass gleich mehrfach CO2 eingespart wird“, so Schmachtenberg.

Darüber hinaus soll eine frühzeitige Abstimmung mit dem örtlichen Verteilnetzbetreiber erfolgen und eine bessere Planbarkeit über verfügbare Netzanschlüsse für neue Freiflächen-PV-Anlagen möglich werden.

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