FördeForum „Wehrpflicht und Gesellschaftsjahr“
Am Dienstag, den 7. Januar, fand das erste FördeForum des neuen Jahres im Landeshaus statt. Im Mittelpunkt des Abends stand die Frage: Rückkehr zur Wehrpflicht oder Einführung eines Gesellschaftsjahrs für alle?
Den Auftakt machte Dr. Johann Wadephul, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, mit einem Impulsvortrag zur aktuellen sicherheitspolitischen Lage in Deutschland. Dabei betonte er die Notwendigkeit eines erheblichen Personalaufwuchses in den Streitkräften. Nach seiner Überzeugung sei dies nur durch eine deutliche Erhöhung der Zahl der Wehrdienstleistenden möglich. Statt der derzeit rund 9.000 Freiwilligen pro Jahr müsse die Zahl auf 30.000 bis 40.000 Wehrpflichtige gesteigert werden. Eine Lösung nach skandinavischem Vorbild, bei der ein Teil der Bevölkerung zum Dienst verpflichtet wird, könnte dabei der Schlüssel sein, so Dr. Wadephul.
Unter der Moderation unseres bundeswehrpolitischen Sprechers Rasmus Vöge diskutierte im Anschluss ein hochkarätig besetztes Podium: Bischöfin Nora Steen, Oberst Axel Schneider, Landesbrandmeister Jörg Nero und Dr. Johann Wadephul beleuchteten die Möglichkeiten und Herausforderungen einer solchen Verpflichtung. Dabei wurden auch die Auswirkungen auf andere gesellschaftliche Bereiche intensiv erörtert.
Die Diskussion brachte zahlreiche mögliche positive Effekte zutage – von einer Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bis hin zu einem Anstieg der Mitgliederzahlen, beispielsweise in Freiwilligen Feuerwehren. Gleichzeitig wurde jedoch betont, dass bereits ein großer Gewinn erzielt werden könnte, wenn alle, die freiwillig einen Dienst leisten möchten, auch einen Platz im Freiwilligendienst erhalten würden. In diesem Zusammenhang wurde die Kürzung der Mittel für die Freiwilligendienste durch den Bund stark kritisiert. Das Podium sprach sich geschlossen dafür aus, das Platzangebot für Freiwilligendienstleistende deutlich zu erweitern, insbesondere, da die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber die Zahl der verfügbaren Plätze regelmäßig übersteigt.
Nach der Podiumsdiskussion hatten die Gäste die Möglichkeit, Fragen zu stellen und anschließend bei einem Imbiss mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern direkt ins Gespräch zu kommen.
Hier können Sie die Aufzeichnung des Livestreams der Veranstaltung ansehen: www.youtube.com/live/v1hPIzfnHoU?si=nplAuCVemGM45j_u&t=680