Europäische Kraftanstrengung zur Einschränkung von PFAS
Europäische Kraftanstrengung zur Einschränkung von PFAS

Der Landtag beriet heute auch über einen Plan gegen Per- und polydluorierte Alkylverbindungen (PFAS). Deutschland hat gemeinsam mit Dänemark, Schweden, Norwegen und den Niederlanden einen umfangreichen PFAS-Beschränkungsvorschlag bei der europäischen Chemikalienagentur ECHA eingereicht.
Unsere umweltpolitische Sprecherin Cornelia Schmachtenberg sagte dazu:
„Was ist PFAS überhaupt? PFAS sind Kohlenstoffketten, bei denen die Wasserstoffatome teilweise oder vollständig durch Fluoratome ersetzt worden sind. Die Stoffgruppen umfassen mehrere tausend verschiedene Stoffe und zeichnen sich dadurch aus, dass sie extrem stabil sind sowie Wasser-, Schmutz und Fettabweisend sind.“
Diese Eigenschaften seien auf der einen Seite, wahnsinnig hilfreich und sinnvoll. Und auf der anderen Seite hätten sie den Nachteil, dass sie sich anreichern und nicht abbaubar und somit sehr umweltschädlich seien. Nicht umsonst würden sie auch Ewigkeitschemikalie genannt.
„Im Februar wurde veröffentlicht, dass in Europa an mehr als 17.000 Standorten PFAS ausgewiesen wurde, dass in Schleswig-Holstein 12 von 14 Gewässern mit PFAS belastet sind, d.h. die Jahresdurchschnittskonzentration sogar übertreten ist. In Fischfilets aus Fließgewässern sind die Umweltqualitätsnormen ebenfalls überschritten worden und auch im Grundwasser konnte man PFAS nachweisen, für das es allerdings noch keine Grenzwerte gibt. Doch nicht nur im Wasser, sondern auch im Blut von Kindern und Jugendlichen oder in der Muttermilch ist PFAS nachweisbar.“
Und genau das seien die Gründe gewesen wieso Deutschland gemeinsam mit Dänemark, Schweden, Norwegen und den Niederlanden einen umfangreichen PFAS-Beschränkungsvorschlag bei der europäischen Chemikalienagentur ECHA eingereicht hat. Und dieses Vorgehen unterstütze man ausdrücklich.
Aktuell finde eine 6-monatige Anhörung zu dem Thema statt.
„Aus unserer Sicht macht es allerdings keinen Sinn, wenn jedes Bundesland oder jede Nation allein vorangeht und wieder zu einer Verzerrung des Wettbewerbs kommt. Also aus Effizienz-, Effektivitäts- und rechtlichen Gründen, sollte europäisch und nicht national gehandelt werden und dort alle Kraftanstrengungen eingebracht werden.
Es ist gut, dass die EU sich kümmert und wir hoffentlich in zweieinhalb Jahren solche Verbindungen nur noch dort nutzen, wo es wirklich nicht mehr anders geht“, so Schmachtenberg abschließend.