Eine landestypische Kulturlandschaft und ein erlebbares Weltkulturerbe sind wertvoll
„Schleswig-Holstein verfügt über eine lebendige Kunst- und Kulturszene und über ein reichliches und vielfältiges kulturelles Angebot. Für die hier lebenden Menschen entwickelt sich daraus nicht nur Heimat und Identität. Kulturelle Angebote sind die Grundlage von Bildung, sie dienen der sinnvollen und kreativen Freizeitgestaltung und tragen bei zu einer hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität“, sagte die hochschulpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Anette Röttger zu Beginn ihres Berichts zu den Ergebnissen des Kulturdialogs in Schleswig-Holstein.
Der vorangegangene Bericht der Kulturministerin habe deutlich gemacht, wie wichtig, hilfreich und erkenntnisreich jener Dialogprozess für die Beteiligten war. Denn nur durch einen guten Dialog entstehe ein solches Netzwerk und gutes Miteinander der verschiedensten Akteure. Wer daraus gemeinsame Überzeugungen formuliere, könne feste Vereinbarungen für die Kulturförderung in Schleswig-Holstein treffen.
„Aus den Kurzformeln der fünf formulierten Überzeugungen lassen sich die Verabredungen zwischen Land und Kommunen herleiten:
1. Kultur ist entscheidende Grundlage unseres Gemeinwesens
2. Kultur ist Daseinsvorsorge
3. Kultur ist im Wandel
4. Kultur ist Querschnittsaufgabe und Gemeinschaftsaufgabe
5. Kultur ist (uns) etwas wert. Kultur ist vielfach wirksam und rechnet sich“
Das kulturelle Leben sei durch die Pandemie besonders beeinträchtigt gewesen und habe sehr unter dem Lockdown gelitten. In dieser Zeit hätten Land und Kommunen viele finanzielle Unterstützungsmaßnahmen bereitgestellt und ihnen Zukunftssicherheit gegeben.
„Daher ist es klug und folgerichtig, dass Land und Kommunen klar benennen, wo die jeweilige eigene Verantwortung von Land oder Kommune liegen, aber sich auch klar zur partnerschaftlichen Finanzierung der kulturellen Infrastruktur bekennen: Das sind unter anderem die Theater, Volkshochschulen, Musikschulen, Bibliotheken, Museen, Soziokulturelle Zentren und Gedenkstätten“, so Röttger.
Relativ neu sei dagegen die Entwicklung modellhafter Projekte und Kooperationsformen unter Einbeziehung digitaler Formate. Unter anderem die digitalen Kulturknotenpunkte.
Zukünftig sollen nicht nur die Servicestelle für Kulturförderung, sondern auch die Kulturentwicklungspläne und die Benennung konkreter Ansprechpartner, wie die Kulturvermittler, feste Größen sein. Eine Herausforderung würden auch in den nächsten Jahren die Umsetzung notwendiger Investitionsbedarfe für die kommunale Kulturinfrastruktur bleiben.
„Als gemeinsames Anliegen kommt der Kulturdialog zu dem Ergebnis, bis 2030 bei den öffentlichen Ausgaben für Kultur den Durchschnitt der Flächenländer zu erreichen. Davon ist Schleswig-Holstein noch ein ganzes Stück entfernt. Ein solcher Entwicklungsschritt würde die Kulturförderung verlässlicher und planbarer machen“, so die Abgeordnete am Ende ihres Berichts.