Eine bessere Überwachung des Online-Tierhandels ist dringend notwendig

Eine bessere Überwachung des Online-Tierhandels ist dringend notwendig

„Wir alle leben immer mehr in einer digitalen Welt. Das hat wahnsinnig viele Vorteile, aber bringt auch durchaus manche Herausforderungen mit sich. Denn man kann nicht nur Möbel, Bahntickets oder Klamotten digital kaufen, sondern immer häufiger werden auch Tiere online gehandelt. Angefangen bei Hunden und Katzen über Wellensittiche oder Meerschweinchen bis hin zu Wildtieren oder sogar gefährlichen Tieren“, so die tierschutzpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Cornelia Schmachtenberg, in der heutigen Landtagsdebatte.

So werden bspw. auf einer der möglichen Plattformen (stand: 24. Januar) fast 1000 Kleintiere, ca. 400 Hunde und 400 Katzen allein in SH online zum Verkauf oder zum Verschenken angeboten.

Das Problem dabei sei, dass die Verkäufer teilweise unbekannt sind. Die Identität ließe sich nicht immer prüfen und die Verkäufer seien für Rückfragen teilweise nicht erreichbar und für die Verfolgung von Gesetzesverstößen nicht einmal greifbar. Und all das wiederum erleichtere illegale Handlungen.

„Es ist nur schwer möglich als Käufer seriöse von unseriösen Angeboten zu unterscheiden. Man sieht nicht immer ob Tiere bspw. aus dem Ausland sind und Transporte über tausende Kilometer überstehen mussten. Man sieht nicht, ob die Gesetzesvorschriften eingehalten worden sind oder bspw. Tiere zu früh von der Mutter getrennt worden oder gar krank sind“, erläutert die Abgeordnete.

Das Tierschutzgesetz setzt für die Haltung und Betreuung von Tieren voraus, dass die Kenntnisse und Fähigkeiten für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung vorhanden sind.  Daher sei es auch von enormer Wichtigkeit, dass vor dem Kauf Beratungsgespräche stattfinden.

Schmachtenberg fordert: „Wir müssen die Tiere schützen und die schwarzen Schafe in der Branche stellen. Es kann nicht sein, dass man für alles einen Schein und einen Nachweis braucht, aber Lebewesen ohne irgendwelche Nachweise oder klare Identitäten über das Internet im wahrsten Sinne des Wortes verscherbelt werden können. Daher bedarf es einer Regulierung im Sinne des Tierschutzes.“

Und aus diesem Grund unterschütze man die Initiative der SPD und fordere erneut gemeinsam eine Bundesratsinitiative, damit dieser Handel reguliert wird. Bereits 2019 hat Schleswig-Holstein im Bundesrat einen solchen Antrag gestellt. Nun aber wolle man es noch mal anpacken und den Beschluss bestärken. Denn trotz des Beschlusses existiert bislang keine rechtsverbindliche sowie bundesweit einheitliche Verordnung zur Durchführung von Tierbörsen und es besteht aus unserer Sicht nach wie vor Handlungsbedarf!

Zum Abschluss ihrer Rede sagte die Abgeordnete: „Um hier wirklich erfolgreich zu sein, wollen wir in diesem Zuge auch eine zentrale Recherchestelle auf Bundesebene einrichten. Und so dann auch die Einhaltung dieser Regeln zu vollziehen.  

Setzen wir uns als Schleswig-Holstein gemeinsam für den Tierschutz und eine bessere Überwachung des Online-Tierhandels ein.“

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