Die Schweinehaltung braucht Planungssicherheit

Die Schweinehaltung braucht Planungssicherheit

Die Schweinehaltung in Schleswig-Holstein hat sehr harte Jahre hinter sich. Durch verschiedene Einflüsse, wie z. B. die Veränderung der Ess- und Kochgewohnheiten während Corona und die Auswirkungen der Afrikanischen Schweinepest, sind die Preise für Schweinefleisch in den Jahren zwischen 2020 und 2022 stark gefallen. Über die Situation der Schweinehaltung im Land debattierte heute der schleswig-holsteinische Landtag.

Die agrarpolitische Sprecherin, Rixa Kleinschmit beschrieb die Situation: „Einige Betriebe haben in und nach diesen Jahren temporär nicht mehr aufgestallt. Viele Betriebe aber, haben die Schweinehaltung komplett eingestellt. Und dieser Schritt ist endgültig, unwiederbringlich. Dadurch ist die Zahl der schweinehaltenden Betriebe massiv gesunken. Vergleicht man heute mit vor zehn Jahren, hat sich die Zahl nahezu halbiert.“

Die Gründe für diesen letzten, finalen Schritt der Betriebsaufgabe würden nicht nur auf der Einkommensseite liegen. „Schwer lasten auf der ganzen Branche die unklaren, unsicheren Rahmenbedingungen. Schließlich wird seit vielen Jahren über die Zukunft der Tierhaltung und insbesondere der Schweinehaltung diskutiert. Das hat viel Kraft, viel Zeit und viele Nerven bei allen Beteiligten gekostet“, so Kleinschmit.

Die Dramatik dieser Entwicklung zeige sich nicht nur in der Verunsicherung der Betriebe, sondern werde durch die Niederlegung der Arbeit der Borchert-Kommission Ende August dieses Jahres deutlich. Dies sei ein Armutszeugnis, stellte die Abgeordnete klar.

„Es kann nicht sein, dass ein Betrieb, der Umbaumaßnahmen zugunsten des Tierwohles plant, nicht weiß, wie er dies planungssicher machen kann. Ob der Stall, so wie er heute genehmigt wird, in 10 Jahren überhaupt noch betrieben werden kann“, so die Agrarexpertin und fordert: „Damit die Betriebe mit den Zielkonflikten der verschiedenen Themengebiete nicht allein gelassen werden, müssen die betroffenen Rechtsgebiete, wie Bau- und Immissionsschutzrecht mit dem Anspruch ans Tierwohl zusammen gedacht und Ressort übergreifend noch enger abgestimmt werden.“

Die ersten Entwürfe zur geplanten Förderung von investiven und laufenden Maßnahmen zur Tierwohlverbesserungen werden grundsätzlich gut bewertet. Dennoch gebe es vielen Kritikgründen und Fragezeichen. So fragt Kleinschmit: „Warum sollen die laufenden Mehrkosten nur bis zu einer gewissen Anzahl von Tieren im Stall gefördert werden? Dadurch verwässert sich die Förderung und reduziert die Möglichkeit von Tierwohlmaßnahmen für große Bestände massiv.“

Zum Abschluss rief die Abgeordnete auf: „Ich bitte alle, sich für den Fortbestand der Schweinehaltung in Schleswig-Holstein einzusetzen. Unsere Betriebe machen einen sehr guten Job und sie haben es verdient, dass sie die Planungssicherheit und Wertschätzung bekommen, die sie verdient haben.“

Pressemitteilungen filtern