Demokratiebildung wird bereits großgeschrieben
Demokratiebildung wird bereits großgeschrieben

Heute setzte sich der Landtag für mehr Demokratiebildung an Schulen ein. Der bildungspolitische Sprecher Martin Balasus: „Schulhofgewalt, Messerattacken, auch auf Polizisten, Kalifatsausrufungen auf Hamburger Straßen, offener Antisemitismus, Erfolge radikaler Parteien unter Jungwählern usw.“
Deutschland stehe vor gewaltigen Herausforderungen – das Vertrauen in den Staat sinke, die Gesellschaft drifte auseinander, die Wirtschaft stagniere.
Populisten von rechts und links würden Wahlerfolge feiern, manche stellten gar die Demokratie grundsätzlich in Frage. Dem müsse man entgegenwirken.
Balasus sei froh, dass Schulen bereits voller Konzepte, Rezepte und Gesetze zur Demokratiebildung seien, man stetig neue Impulse setze und der WiPo-Unterricht regelmäßiges Thema im Bildungsausschuss sei.
„Dass es bei uns in SH gut läuft, ist keine rein subjektive Wahrnehmung, sondern Ergebnis der ICCS-Studie zur politischen Bildung: An unseren Schulen wird besonders häufig über aktuelle politische Themen gesprochen!“
In Schleswig-Holstein sei Demokratiebildung fest im Schulgesetz verankert. Das Eintreten gegen Rassismus und Antisemitismus finde sich in der unlängst hier diskutierten Reform des Gesetzes, ebenfalls die stärkere Mitwirkung von Eltern und Schülern. Schule habe also bereits heute einen gesetzlichen Rahmen für die Demokratiebildung.
„Nicht nur der WiPo-Unterricht ist in der Verantwortung, sondern das gesamte Fächerspektrum. Demokratie muss in den Schulen gelebt werden – in allen Fächern, im gesamten Schulgeist durch vielseitiges Engagement und Beteiligung. Aber nichts ist so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte!“
Man wolle die Demokratiebildung auf Basis der ICCS-Studie überarbeiten, Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte verstärken, mehr Gedenkstättenbesuche, das Schülerfeedback nun flächendeckend und verpflichtend umsetzen und die Medienkompetenz noch stärker in den Fokus nehmen, um z.B. Deepfakes erkennen und so Manipulationen verhindern zu können. Auch das Konzept der Klassenräte stehe im Fokus, wo Schülerinnen und Schüler Demokratie unmittelbar erleben.
Schulen sollten ermutigt werden, die Politik vor Ort kennen zu lernen.
„Bei uns wird Demokratiebildung bereits großgeschrieben und stetig weiterentwickelt.
Vieles steht und fällt mit dem Engagement Einzelner.
Also lasst uns unsere Lehrkräfte ermutigen und ihrer Expertise vertrauen, dass sie weiterhin alles für die Förderung unserer Demokratie tun“, so Balasus.