Cyberkriminalität in Schleswig-Holstein wirksam bekämpfen!
„Die Digitalisierung hat unsere Welt grundlegend verändert. Doch neben den Vorteilen, die diese Vernetzung bietet, entstehen auch erhebliche Risken. Wir sind verwundbarer geworden“, so Uta Wentzel in der heutigen Landtagsdebatte zum Bericht über die Cybersicherheit der Infrastruktur im Land.
Die Kriminalstatistik der Polizei verzeichnet einen kontinuierlichen Anstieg der Cyberkriminalität: 2022 wurden mehr als 130.000 Fälle erfasst. Auch in Schleswig-Holstein stiegen seit 2019 die Zahlen um fast 40 Prozent. „Wir begrüßen daher sehr den Aufbau der Cyber-Hundertschaft durch das Innenministerium, um die Cyberkriminalität in Schleswig-Holstein wirksamer zu bekämpfen“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Nahezu alle Bereiche unserer Gesellschaft seien betroffen. Unternehmen, Behörden und private Haushalte – keiner sei sicher vor den kriminellen Machenschaften. „Datenlecks, Hacker-Angriffe und IT-Ausfälle sind für Firmen in Deutschland und weltweit zum größten Risiko geworden. Das geht aus dem neuen „Allianz Risk Barometer 2024“ hervor. 44 Prozent der befragten Unternehmen schätzen Cyberkriminalität als eine der größten Gefahren ein“, verdeutlicht Wentzel die Bedeutung der Thematik.
Der deutschen Wirtschaft komme Cyberattacken teuer zu stehen. Laut der Bitkom-Studie „Wirtschaftsschutz 2023“ summiere sich der jährliche Schaden für Unternehmen auf 206 Mrd. Euro. Die meisten Angriffe kämen aus Russland und China. „Auch in Schleswig-Holstein haben Hackerangriffe Schäden im Millionenbereich verursacht, z.B. 2021 bei den Mürwiker Werkstätten in Flensburg.“
Seit dem russischen Angriffskrieg hätten Cyber-Attacken insbesondere auf staatliche Stellen zugenommen. Ob kritische Infrastruktur, Gesundheitswesen oder die Verwaltung: jeder Bereich des Staates werde bedroht und müsse geschützt werden. Es gelte, die Resilienz aufzubauen und mehr Aufmerksamkeit auf unsere digitale Sicherheit zu richten, so die Digitalpolitikerin.
Uta Wentzel erläutert beispielhaft eine Maßnahme: „gemeinsam mit dem IT-Verbund Schleswig-Holstein hat das Land das Projekt "Sicherheit für Kommunen in Schleswig-Holstein" entwickelt, kurz: SiKoSH. Das siebenstufige Programm hilft beim Aufbau eines professionellen Informationssicherheitsmanagements (ISMS) und ermöglicht auch kleineren Organisationen den gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen und die Daten der Bürgerinnen und Bürger zu schützen.“
Zum Schluss sagte die Abgeordnete: „Das Ziel ist ein hohes gemeinsames Sicherheitsniveau. Doch eines müssen wir uns stets vor Augen führen: eine absolute Sicherheit wird es nie geben. Wir müssen uns kontinuierlich auf neue Entwicklungen und Bedrohungen einstellen. So stellen wir auch im Haushalt 2024 über 25 Millionen Euro für die Cybersicherheit bereit.“