Best-Practice für Freiflächen-PV und Agri-PV

Der Ausbau der Solarenergie nimmt in Schleswig-Holstein weiter Fahrt auf. In der Landtagsdebatte betonte Cornelia Schmachtenberg, umweltpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, dass dieser Fortschritt zwar entscheidend für die Energiewende sei, aber nicht zulasten der Natur gehen dürfe. „Der Ausbau erneuerbarer Energien ist für uns alle von herausragender Bedeutung“, sagte sie. Gleichzeitig habe er Auswirkungen auf die Umwelt – positive wie auch konfliktträchtige. Diese Konflikte gelte es pragmatisch zu lösen.

Die Abgeordnete kritisierte, dass die zunehmende Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen an Straßen und Bahntrassen Auswirkungen auf den Wildbestand im Land habe. Zwar habe der Bund hier eine Privilegierung beim Ausbau beschlossen, doch Wildquerungen seien dabei nicht ausreichend berücksichtigt worden. „Wildquerungen sind häufig nur noch die einzige Möglichkeit, zerschnittene Lebensräume zu überwinden“, so Schmachtenberg. Werden diese durch PV-Anlagen blockiert, drohten genetische Verarmung bei Wildtieren und ineffektive Investitionen in teure Wildbrücken. Deshalb fordere man Ausnahmen von der Privilegierung in solchen sensiblen Bereichen.

Zugleich sprach sie sich dafür aus, den zukünftigen Wildwegeplan des Landes bei der Planung neuer Anlagen systematisch zu berücksichtigen. Es gehe darum, verbleibende Lebensräume für Wildtiere zu vernetzen und gleichzeitig die Energiewende erfolgreich voranzubringen.

Schmachtenberg verwies auch auf die Überarbeitung des Solar-Erlasses, die auf Initiative der CDU-Fraktion zurückgehe. Diese werde landesweit positiv aufgenommen, lasse aber noch Potenzial ungenutzt. Oft mangele es nicht am Willen zur biodiversitätsfreundlichen Gestaltung, sondern an konkretem Wissen. „Daher schlagen wir vor, Best-Practice-Beispiele hier vor Ort zu entwickeln und gezielt in Schleswig-Holstein zu verbreiten“, sagte sie. Diese sollten gemeinsam mit Jagd-, Natur- und Energieverbänden erarbeitet und Kommunen sowie Projektträgern zugänglich gemacht werden.

Abschließend forderte Schmachtenberg ein eigenes Fördersegment für biodiversitätsfördernde PV-Anlagen. „Viele Kommunen können mit kleinen, kostengünstigen Lösungen einen großen Beitrag leisten – wenn sie die richtigen Informationen und Anreize erhalten.“ Nur so gelinge der Ausgleich zwischen Klimaschutz und Naturschutz.

Hier finden Sie den Antrag der Koalitionsfraktionen: „Freiflächen-Solar und Agri-Solaranlagen umweltfreundlich gestalten

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