Brokdorf wieder anzufahren macht keinen Sinn
Brokdorf wieder anzufahren macht keinen Sinn

„Jede Kilowattstunde zählt und das sowohl in der Erzeugung wie auch im Verbrauch“, so der energiepolitische Sprecher Andreas Hein.
Die FDP wolle nun das Atomkraftwerk in Brokdorf wieder anfahren. Es wurde Ende 2021 abgeschaltet und befindet sich im sogenannten „Nachbetrieb“.
Hein weiter: „Bei einer solchen Thematik gibt es allerdings gleich mehrere Probleme:
- Eine Reaktivierung, also das Wiederanfahren, ist derzeit gesetzlich ausgeschlossen.
Der Betreiber müsste dafür eine neue Betriebsgenehmigung beantragen – diese dürfte allerdings nach dem Atomgesetz gar nicht mehr erteilt werden. Und wollen Sie wirklich das Atomgesetz ändern?
- Neue Brennelemente sind nicht oder kaum verfügbar. Es würde Monate oder gar Jahre dauern, neue geeignete Brennelemente zu beschaffen – und die kämen dann oft auch noch aus Russland.
- Die Liste der besonderen Gefahren laut Atommüllreport für das AKW Brunsbüttel macht ebenfalls nachdenklich“
Ein weiterer wesentlicher Punkt sei, dass man in Schleswig-Holstein bereits heute deutlich mehr erneuerbaren Strom produziere, als man verbrauche. „Wie sinnvoll wäre es da, ein risikobehaftetes Atomkraftwerk, welches bereits abgeschaltet und mit diversen Problemen behaftet ist, in einigen Jahren wieder in Betrieb zu nehmen? Es würde im Zweifel die Produktion von erneuerbarer Energie verhindern. Atomenergie ist zudem eine sehr teure Energieform und das Endlagerthema ist bis heute nicht geklärt. Um es klar zu sagen: Auch ich für die Prüfung, ob der Weiterbetrieb der noch im Betrieb befindlichen drei Kernkraftwerke in Deutschland Sinn macht, denn da haben wir eine ganz andere Ausgangslage. Bei Brokdorf bin ich mir sicher – es macht keinen Sinn.“