Alle Möglichkeiten ausschöpfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken
Über die Bedeutung der Arbeit der Menschen in den Gesundheitsfachberufen brauche man sich im Schleswig-Holsteinischen Landtag nicht zu streiten, stellte Katja Rathje-Hoffmann, die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, zu Beginn ihrer heutigen Rede fest.
Schließlich wisse jeder, dass nach Unfällen und operativen Eingriffen die Rehabilitation und Mobilisierung genauso wichtig seien wie der Eingriff selbst. Jeder wisse außerdem, dass es oft sehr schwer sei, geeignete Praxen und passende Termine zu erhalten, um möglichst schnell in Behandlung zu kommen.
Man habe sich dazu bereits 2018 im Plenum beraten. Damals habe man das monatlich von den Auszubildenden zu zahlende Schulgeld abgeschafft. Diese Geldleistung habe seitdem das Land übernommen. Denn es zeigte sich bereits, dass sich ein Fachkräftemangel in diesem wichtigen Berufszweig anbahnte.
Die dazugehörige Richtlinie sollte bis Ende 2021 gelten, in der hoffnungsvollen Voraussicht, dass der Bund hier tätig werden wollte. Laut Koalitionsvertrag des Bundes sei es geplant gewesen, das Schulgeld für Auszubildende abzuschaffen. Man sei sich darin einig gewesen, umgesetzt wurde es aber leider nicht.
„Wir werden die Auszubildenden hier jedoch nicht im Regen stehen lassen. Das Land wird die entsprechende Richtline verlängern und im Landeshaushalt 2022 weitere 427.000 Euro für die Förderung der Gesundheitsfachberufe zur Verfügung stellen“, so Rathje-Hoffmann.
Man hoffe allerdings weiterhin, dass die neue Ampel-Koalition nun endlich tätig werde und den Ankündigungen im Vertrag auch Taten folgen lasse.
Es gebe immer mehr ältere Menschen in der Bundesrepublik, weshalb man immer mehr Angebote und unterstützende Maßnahmen und Therapien brauche – gerade in diesen Berufen.
„Wir müssen uns anstrengen, diesem Fachkräftemangel entgegenzutreten. Auch durch die Festschreibung von qualitativen Standards in der fachlichen Berufsausbildung.
Deswegen bitten wir die Landesregierung, sich auf der Bundesebene für eine finanzielle Übernahme der Schulgeldfreiheit für die Gesundheitsfachberufe durch den Bund einzusetzen“, so die Abgeordnete.
Seit vielen Jahren steige der Bedarf an therapeutischen Behandlungen sowie Fachleuten stetig an. Auch deshalb sei es das Ziel, junge Leute für diese wichtige Tätigkeit echt zu begeistern.