Eltern würden im Durchschnitt knapp 1.000 Euro pro Kind und Schuljahr ausgeben, berichtete Tobias von der Heide heute im Plenum des Landtags. Großen Anteil daran habe mit gut 300 Euro die Versorgung und Betreuung inklusive Fahrtkosten, Schulessen oder Nachmittagsbetreuung, den geringsten Anteil mit durchschnittlich knapp 50 Euro hätte die Anschaffung von Büchern. Für Verbrauchsmaterialien würden im Durchschnitt 89 Euro ausgegeben.
„Diese Zahlen zeigen schon, dass das Thema nicht einfach zu bewältigen ist. Es gibt unterschiedliche Ursachen für Kosten und vor allem auch zwischen Bund, Ländern und Kommunen sehr unterschiedliche Verantwortlichkeiten“, so von der Heide.
Man habe kein Informations- oder Erkenntnisproblem, glaube aber, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, einen Strich zu ziehen und aus den Diskussionen auch Konsequenzen folgen zu lassen.
Von der Heide führt dazu sechs Punkte an:
1. Auskömmliche Gestaltung des Bildungs- und Teilhabepakets
Mit dem Starke-Familien-Gesetz seien die Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket zum 1. August 2019 erheblich verbessert worden. Das helfe den Familien mit geringem oder gar keinem Einkommen. Dabei sei der Pauschalbetrag für den persönlichen Schulbedarf auf 150 Euro pro Schuljahr erhöht worden. Es gebe deutlich bessere Unterstützung für Nachhilfe. Kosten für Klassenfahrten würden übernommen werden. Und die Eigenanteile für das gemeinschaftliche Mittagessen sowie für die Schülerbeförderung würden entfallen. Gerade die CDU habe sich unter dem Motto „Kein Kind ohne Mahlzeit“ für eine Veränderung stark gemacht. Dass das heute eine Bundesleistung sei, sei ein schleswig-holsteinischer Verdienst.
2. Bereitstellung von digitalen Endgeräten
Schon vor Corona habe sich die CDU für den Digitalpakt eingesetzt. Sie habe sicherstellen wollen, dass jeder Schüler Zugang zu Leihmöglichkeiten zu kostenfreien digitalen Endgeräten habe, die auch von zu Hause aus genutzt werden könnten. Das sichere auch Chancengerechtigkeit in der Bildung.
3. Klassenfahrten und Ausflüge
Die Schulen sollten selbst darüber entscheiden, wie Klassenfahrten und Ausflüge gestaltet seien.
4. Verbrauchskosten und Lernmittel mit Bedeutung für den persönlichen Gebrauch
Eltern würden auch weiterhin einen Beitrag für die Teilnahme ihrer Kinder an Schulveranstaltungen und am Unterricht leisten müssen. Optimierungen seien aber notwendig. Beispiel Kopiergeld: Diese Kosten seien eindeutig durch die Schulträger zu übernehmen.
5. Individuelles Lernen durch Fördermaßnahmen
Bei der Diskussion um die Nachhilfe sei darauf hingewiesen, dass mit den Differenzierungsstunden ein etabliertes Instrument an den Schulen zur Verfügung stünde, mit dem individuelle Unterstützung möglich sei.
6. Gestaltung der kommenden Ganztagsoffensive
Der kommende Rechtsanspruch auf Ganztagsangebote in der Grundschule werde die Schullandschaft erheblich verändern. Da beträfe auch die Kosten und so auch die Eltern. Ähnlich wie bei der KiTa-Reform solle ein landesweit einheitliches Modell auf den Weg gebracht werden und selbstverständlich müsse sich der Bund deutlich mehr als angekündigt bei diesem Thema engagieren. Anders werde das nicht funktionieren.